KLARO hilft der Rohrweihe | Kreis Warendorf
KLARO hilft der Rohrweihe
Artenhilfsprojekt „KLARO“ im Kreis Warendorf: Neue Chancen für die Rohrweihe
Mit dem neuen Artenschutzprojekt „KLARO: Kulturlandschaft für die Rohrweihe (Circus aeruginosus) im Kreis Warendorf im Rahmen des Nationalen Artenhilfsprogramms (nAHP) - Erhalt und Förderung einer windkraftsensiblen Greifvogelart durch Optimierung und Neuanlage von Habitaten, Gelegeschutz sowie Begleitforschung zur Maßnahmenweiterentwicklung“ wollen die NABU-Naturschutzstation Münsterland und die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf gezielt etwas für den Erhalt dieser kollisionsgefährdeten Greifvogelart tun. Auf der Roten Liste der Brutvögel in Nordrhein-Westfalen wird sie als „gefährdet“ geführt.
Bereits seit über zehn Jahren engagieren sich die NABU-Naturschutzstation und die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf u. a. durch ein Gelegeschutzprogramm für den Schutz der Rohrweihe. Unterstützt werden sie dabei von der Landwirtschaftskammer. „Wir schätzen die Zahl der Brutpaare im Kreis Warendorf derzeit auf 80 bis 100 Paare, wobei der Schwerpunkt der Verbreitung zwischen Ems und Lippe liegt“, so Aline Förster, Projektleiterin der NABU-Station.
Die Rohrweihe brütet auf dem Boden, bevorzugt in Schilfzonen und Hochstaudenfluren an Kleingewässern. Doch rund ein Drittel der Brutpaare weicht auf Getreide-, Raps- oder Grünlandflächen aus. Dort ist das Risiko groß, dass Gelege bei Mäharbeiten oder Ernte verloren gehen. Um das zu verhindern, ist der Gelegeschutz auf landwirtschaftlichen Flächen ein wichtiger Baustein im Projekt. Mithilfe moderner Wärmebilddrohnen können Nester frühzeitig ausfindig gemacht und nach Rücksprache mit den Bewirtschaftern geschützt werden. Für Schutzzonen auf Acker- oder Grünland erhalten teilnehmende Betriebe eine Entschädigung für den Ernteausfall.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Wiederherstellung, Optimierung und Neuanlage geeigneter Bruthabitate an Kleingewässern. „Es sollen jedes Jahr vorhandene Biotope optimiert und neue Habitate angelegt werden“, berichtet Alexandra Dropmann, Projektleiterin bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises. Hierfür können beispielsweise ehemalige Schilfbereiche wieder neu angelegt werden. Diese Maßnahmen dienen auch anderen gefährdeten Arten der Feuchtgebiete, wie z. B. Libellen- und Amphibienarten.
Begleitet werden alle Maßnahmen durch ein umfassendes Monitoring des Bruterfolgs und der Bestandsentwicklung. Weiter gibt es wissenschaftliche Begleituntersuchungen zur Lebensraumnutzung und zur Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen.
Landwirte und Landwirtinnen, die ein Nest entdeckt haben oder vermuten, dass sich eine Brut auf ihrem Feld befindet, können sich direkt an die NABU-Naturschutzstation oder die Untere Naturschutzbehörde wenden. Gemeinsam werden dann entsprechende Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise Gelegeschutzzonen in Getreidekulturen, umgesetzt und die Vögel gerettet.
Gefördert wird das Projekt zunächst bis zum Ende des Jahres im Nationalen Artenhilfsprogramm mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Auch die NRW-Stiftung übernimmt einen Anteil der Kosten. Eine Fortführung des Projektes ist geplant.
Weiterführende Informationen zum Nationalen Artenhilfsprogramm und zum Projekt:
https://www.bfn.de/thema/nationales-Artenhilfsprogramm
Kontakt:
NABU-Naturschutzstation Münsterland, Aline Förster, a.foerster@nabu-station.de, 02501-9719433
Untere Naturschutzbehörde Kreis Warendorf, Alexandra Dropmann, alexandra.dropmann@kreis-warendorf.de, 02581-536146
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