Jobcenter: Mehr als Arbeitsvermittlung

Lange Schlangen bildeten sich am Eingang zur Aula des Berufskollegs in Beckum. Doch Schüler suchte man am vergangenen Dienstagvormittag vergebens. Hunderte Kundinnen und Kunden des Jobcenters waren einer Einladung des Jobcenters des Kreises Warendorf gefolgt. Sie kamen an diesem Tag mit verschiedenen regionalen und überregionalen Bildungsträgern in Kontakt, die ihnen Unterstützung im Alltag ermöglichen sollen.

 

Doch von vorn: Menschen in Arbeit zu vermitteln, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Jobcenters. Allerdings ist rund die Hälfte der Menschen, die das Bürgergeld erhalten, aktuell nicht für ganz normale Jobs auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt geeignet.

 

Das liegt in vielen Fällen daran, dass die Menschen weder eine abgeschlossene Berufsausbildung noch einen Schulabschluss haben. Das macht eine Vermittlung in unseren Arbeitsmarkt, der oft auf Fachkräfte angewiesen ist, schwierig – kann aber durch Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen gelingen.

 

Es gibt aber auch viele Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen oder psychischer und sozialer Probleme aktuell nicht in der Lage sind, einer normalen Tätigkeit nachzugehen. Auch hier setzt das Jobcenter an.

 

Um diese Menschen langfristig in die Lage zu versetzen, wieder eine geregelte Arbeit aufzunehmen, bietet das Jobcenter vielfältige Unterstützung an. „Um diese Hilfen an den Mann und die Frau zu bringen, haben wir rund 3.600 Menschen eingeladen und sie im Rahmen der Messe „Zukunftskompass“ in Beckum, Ahlen und Warendorf direkt mit den Trägern der Unterstützungsangebote zusammen gebracht“, erklärt Susanne Beier, Leiterin des Sachgebiets "Aktivierende Leistungen" beim Jobcenter des Kreises Warendorf.

 

733 Menschen haben das Angebot freiwillig angenommen. „Das ist ein vergleichsweise guter Wert“ erklärt Susanne Beier. Man müsse bedenken, dass es für viele Menschen auch eine Hürde sei, mit dem Bus früh morgens etwa aus Wadersloh oder Oelde nach Beckum zu fahren, um das Angebot des Jobcenters wahrzunehmen.

 

Die Unterstützung kann sich auf verschiedenste Lebensbereiche und Problemlagen beziehen, wie etwa Gesundheit, Alltagsgestaltung, Unterstützung in den persönlichen Rahmenbedingungen sowie psychische Belastung.

 

Von den Anwesenden haben 269 (37%) noch am gleichen Tag ein Angebot angenommen. Weitere 40 haben sich auf Interessentenlisten setzen lassen.

 

„Erst müssen die Menschen mit unserer Hilfe ihre gesundheitlichen oder sozialen Probleme in den Griff bekommen. Dann können wir sie über Qualifizierungsmaßnahmen oder 1-Euro-Jobs an Arbeit heranführen und dann in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse vermitteln“ beschreibt Jobcenter-Leiter Kai John den Weg.

 

„Wenn es uns gelingt, nur einen Teil der Menschen wieder in Arbeit zu bringen, hat sich der Aufwand allein aus finanzieller Sicht gelohnt. Der menschliche Aspekt, den diese Unterstützungsmaßnahmen für den Einzelnen bedeuten, ist da noch gar nicht berücksichtigt“, hebt John ergänzend hervor.

 




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