Sprachbildung nach dem Modell Mercator: Erfolgsmodell seit 15 Jahren | Kreis Warendorf
Sprachbildung nach dem Modell Mercator: Erfolgsmodell seit 15 Jahren


„Von dieser Zusammenarbeit profitieren alle Beteiligten!“ So deutliche Worte fand Landrat Dr. Olaf Gericke jetzt in der Astrid-Lindgren-Schule in Warendorf. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache nimmt seit Februar am Mercator-Programm teil, das Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte hilft, die deutsche Sprache zu erlernen.
„Wir freuen uns sehr, unseren Schülerinnen und Schülern nun die Teilnahme am Mercator-Programm ermöglichen zu können“, sagt Schulleiterin Antje Dünnewald.
Bereits seit 15 Jahren findet die Sprachförderung nach dem Mercator-Modell, die ganz auf die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte ausgerichtet ist, an Schulen im Kreis Warendorf statt.
Lehramtsstudierende der Universität Münster werden am Germanistischen Institut darauf vorbereitet, Unterricht in Deutsch als Zweitsprache in allen Schulformen zu erteilen. Dabei lernen sie, Sprachdiagnostik durchzuführen und Förderpläne für ihre künftigen Schülerinnen und Schüler zu erstellen. Besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei der Sprachunterricht für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche sowie die sprachlichen Besonderheiten des Fachunterrichts.
Die Kleingruppen, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, bieten einen geschützten Raum, in dem sie sich ausprobieren können und schnell Erfolge erleben.
„Die Studierenden erhalten die Chance, eigenverantwortlich zu unterrichten und die Theorie aus dem Seminar anzuwenden“, berichtet Dr. Sabina Schroeter-Brauss, wissenschaftliche Leiterin des Programms an der Uni Münster. Sie sind eingebunden in ein Schulkollegium, lernen Unterricht und Schulalltag aus nächster Nähe kennen, können sich mit anderen Lehrkräften vernetzen und auf diese Weise wertvolle Praxis-Erfahrungen für ihre zukünftige Lehrtätigkeit sammeln. „Die Studierenden nehmen es als große Bereicherung wahr, eigenverantwortlich kleine Gruppen zu unterrichten und dabei Methoden auszuprobieren“, so Dr. Schroeter-Brauss weiter. Aus dem Programm heraus sind in den 15 Jahren eine Reihe von Bachelor- und Masterarbeiten entstanden.
Von 2010 bis 2013 war der Kreis in Kooperation mit der Uni Münster als erster deutscher Flächenkreis Projektpartner der Stiftung Mercator aus Essen, um Kinder und Jugendliche sprachlich zu fördern. Im Jahr 2012 hat das Kommunale Integrationszentrum des Kreises das Projekt übernommen.
Zum 15-jährigen Jubiläum des Programms im Kreis Warendorf ließ es sich Prof. Dr. Juliane Stude, geschäftsführende Direktorin des Germanistischen Instituts an der Uni Münster, nicht nehmen, eine Video-Grußbotschaft zu übersenden. Die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den Schulen, der Universität und dem Kommunalen Integrationszentrum mache einen Unterschied. Es würden nicht nur Chancengleichheit und Bildungsqualität erhöht, sondern die Sprachförderung erweitere das Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen, die sich aktiv und selbstwirksam in ihre Schulgemeinde einbringen würden.
Aktuell nehmen 16 Schulen in Ahlen, Beckum, Drensteinfurt, Oelde, Sendenhorst, Telgte und Warendorf am Mercator-Modell teil. 23 Studierende unterrichten insgesamt rund 230 Schülerinnen und Schüler. In den letzten 15 Jahren nahmen ca. rund 450 Studierende und ca. 2000 Schüler und Schülerinnen an dem Projekt teil.
Weitere Internetseiten
Kontakt und Anfahrt
Kreisverwaltung Warendorf
Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf
Telefon: 02581 53-0
Fax: 02581 53-1099
verwaltung(at)kreis-warendorf.de
Allgemeine Öffnungszeiten der Verwaltung
Montag-Donnerstag: 8.00 - 16.00 Uhr
Freitag: 8.00 - 14.00 Uhr
Oder nach Vereinbarung.
Für die Zulassungsstellen in Beckum und Warendorf, die Führerscheinstelle sowie das Bauamt und für Ausländerangelegenheiten gelten abweichende Öffnungszeiten, die Sie hier nachlesen können.