Hochwasser: Was müssen Besitzer einer PV-Anlage beachten? | Kreis Warendorf

Hochwasser: Was müssen Besitzer einer PV-Anlage beachten?

Aus gegebenem Anlass weist der Kreis Warendorf auf eine wichtige Mitteilung der Stadtwerke Ostmünsterland für Besitzer von Photovoltaikanlagen hin.


Besitzer von Photovoltaikanlagen müssen wichtige Hinweise beachten, wenn ein Gebäude mit PV-Anlage von Hochwasser betroffen ist. Denn auch wenn das Netz durch den Energieversorger abgeschaltet wurde, können die Module einer Photovoltaikanlage weiterhin Strom erzeugen, was bei Hochwasser erhebliche Gefahren birgt.

 

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen:


Photovoltaikanlagen sind elektrische Anlagen, die unter Spannung stehen. Von den Photovoltaikmodulen auf dem Dach bis zum Wechselrichter im Keller wird Strom transportiert. Gerade am Wechselrichter, dem Stromspeicher und der Unterverteilung der Anlage besteht Stromschlaggefahr. Auch wenn die Unterverteilung vom Energieversorger abgeschaltet wird, stehen evtl. der Stromspeicher und der Wechselrichter im Wasser. Diese liefern auch bei abgeschaltetem Stromnetz Spannungen.


Von den Photovoltaik-Modulen auf dem Dach bis zum Wechselrichter im Keller verlaufen Anschlussleitungen, zwischen denen eine Spannung von mehreren hundert Volt anliegt, oft werden sogar 1.000 Volt erreicht. Geraten die stromführenden Teile in direkten Kontakt mit dem Wasser, besteht in der Umgebung höchste Lebensgefahr.


Explosionsgefahr in Kellerräumen


Auf eine weitere mögliche Gefahrenquelle weist der TÜV Rheinland hin: Fließt durch Wasser ein elektrischer Strom, kann es durch Elektrolyse zur Bildung von Wasserstoffgas kommen. Gefährlich ist dies vor allem, wenn sich der Wechselrichter in einem schlecht durchlüfteten Kellerraum befindet. In diesem Fall sammelt sich das Gas im oberen Bereich des Raums, bereits ein Funken kann dann eine Explosion auslösen.


Checkliste: So verhalten Sie sich bei Hochwasser richtig


1. Überflutete Räume nicht betreten.
2. Wechselrichter vorzeitig abschalten: Ist das Hochwasser absehbar, schalten Sie frühzeitig den Wechselrichter der Photovoltaikanlage ab. Beachten Sie aber: Da im Wechselrichter DC-Leitungen verbaut sind, die sich nicht abschalten lassen, besteht auch nach der Abschaltung noch Stromschlaggefahr am Wechselrichter.
3. Lüften: Sorgen sie für eine gute Durchlüftung in Räumen, die überflutungsgefährdet sind.
4. Ggf. “Feuerwehrschalter” zum Abschalten der Anlage nutzen: Manche Anlagen verfügen über einen eigenen “Feuerwehrschalter”. Im Hochwasserfall sollte dieser betätigt werden, denn er schaltet die Module nah am PV-Generator spannungsfrei. Gibt es keinen solchen Schalter, produzieren die PV-Module weiter Strom so bald Licht auf sie trifft. Fordern Sie am besten eine Elektrofachkraft bzw. Anlagenerrichter an, die Ihre Anlage ordnungsgemäß abschaltet.
5. Ggf. Die DC-Leitung/DC-Stecker oberhalb der Hochwasserlinie befestigen oder teilweise zurückbauen.


Nach dem Hochwasser: Das ist anschließend zu tun


Sind die Anlagenteile wieder frei von Wasser, empfehlen wir, die Anlage von einer ausgebildeten Elektrofachkraft bzw. Anlagenerrichter kontrollieren zu lassen. Wasser und Schlamm können der Solaranlage dauerhafte Schäden zugefügt haben. Besonders gefährdet sind alle Stecker und Kabel, sowie der Wechselrichter und ggf. der Speicher. Eine Elektrofachkraft kann Fehlerquellen an der gesamten Anlage ausmachen und beheben. Gegebenenfalls müssen einige Anlagenteile übergangsweise stillgelegt werden oder sogar komplett erneuert werden.

 




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