Jobcenter: Bund darf bewährte Strukturen nicht zerschlagen | Kreis Warendorf

Jobcenter: Bund darf bewährte Strukturen nicht zerschlagen

Landrat Dr. Olaf Gericke, Sozialdezernentin Dr. Anna Arizzi Rusche und Jobcenter-Leiter Dr. Ansgar Seidel kritisieren die Pläne der Bundesregierung, die Betreuung junger Arbeitsloser unter 25 Jahren von den Jobcentern auf die Agentur für Arbeit zu übertragen.

 

„Der Zuständigkeitswechsel führt dazu, dass die bewährte Betreuung aus einer Hand aufgelöst wird und die betroffenen jungen Menschen künftig zwischen mehreren Ämtern hin- und herwechseln müssen. Gut funktionierende Strukturen würden zerschlagen. Das dürfen wir jungen Menschen, die es ohnehin nicht leicht haben, nicht zumuten“, kritisiert Dr. Seidel.

 

„Der Zuständigkeitswechsel verschlechtert die Situation der betroffenen jungen Menschen erheblich“, betont Dr. Arizzi Rusche. „Denn oft geht es bei den betroffenen Jugendlichen nicht nur um die bloße Vermittlung einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle, sondern auch um andere Probleme wie schwierige Lebensverhältnisse, Sucht, psychische Probleme oder Schulden.“

 

„Diese jungen Menschen brauchen eine umfassende und gezielte Betreuung und Förderung, die sie aktuell durch die Jobcenter erhalten. Das geht weit über die reine Berufsberatung, wie sie die Arbeitsagenturen anbieten, hinaus“, unterstreicht Dr. Seidel.

 

Mit der geplanten Änderung versucht die Bundesregierung, den Bundeshaushalt zu entlasten. Denn mit dem Zuständigkeitswechsel würden die Leistungen künftig aus Beitragsmitteln der Arbeitslosenversicherung und nicht mehr aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.

 

„Auf diesem politischen Verschiebebahnhof versucht die Bundesregierung den Bundeshaushalt auf Kosten der Beitragszahler zu entlasten. Letztlich wird diese durchschaubare Maßnahme auf dem Rücken der jungen Menschen und der Jobcenter ausgetragen“, ergänzt Dr. Gericke.

 

Hintergrund: In den lokalen Netzwerken arbeiten insbesondere die kommunalen Jobcenter, die es in jeder Gemeinde im Kreis Warendorf gibt, eng mit Jugendhilfe, Suchtberatung, Familienhilfe und Schulen zusammen, um die Betroffenen ganzheitlich zu betreuen und in Ausbildung und Arbeit zu integrieren. Die Pläne stehen zudem im Widerspruch zur Zielsetzung des Bürgergeld-Gesetzes, mit dem die sozialintegrierte Betreuung und Förderung in den Jobcentern gerade erst verstärkt wurde.

 




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