Familie Eissen auf Nottbeck | Kreis Warendorf
Das Archiv der Familie Eissen (S 1/38) auf Haus Nottbeck im Kreisarchiv
Das Gut Nottbeck bei Stromberg gelangte 1987 nach dem Tod der letzten Besitzerin Anna-Luise Eissen per Erbfall in den Besitz des Kreises Warendorf.
In diesem Zuge kamen auch die Unterlagen des Familienarchivs Eissen in das Kreisarchiv.
Der Bestand umfasst zum einen Dokumente über die wirtschaftliche Verwaltung des Gutes Nottbeck. Der größere Teil betrifft aber die Geschichte der Familie Eissen, insbesondere der letzten Besitzerin des Gutes Nottbeck, Frau Anna-Luise Eissen, die am 4. November 1894 auf Haus Nottbeck geboren wurde.
Zu den persönlichen Dokumenten von Anna-Luise Eissen gehört insbesondere ihre Korrespondenz mit Familienangehörigen und Freunden. Dazu zählen vor allem der intensive Briefverkehr mit ihrem Lebensgefährten Dr. Hermann Huttel und dessen berufliche Tätigkeit.
Die enge Beziehung zwischen Frau Eissen und Herrn Huttel dokumentiert sich in der reichen Korrespondenz und Fotoüberlieferung. Diese bricht erst mit dem Tod von Hermann Huttel 1973 ab.
Darüber hinaus finden sich in dem Bestand zahlreiche Feldpostbriefe aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie eine umfangreiche Foto- und Postkartensammlung.
Der Bestand umfasst insgesamt 22 Archivkartons.
Die Unterlagen entstammen den Jahren 1837 bis 1987, wobei der Schwerpunkt zwischen 1915 bis 1960 liegt.
Friedrich Wilhelm Eissen und Helene Auguste Selhausen
Nach dem Tod des Gutsbesitzers Friedrich Wilhelm Eissen kaufte der Landwirt Philipp Johann Eissen (genannt Sielemann) das Gut Nottbeck. Er heiratete am 6. Juli 1886 Helene Auguste Selhausen, die 1905 an den Folgen eines Hirntumors starb.
Handschriftliches Kochbuch (1873)
Die handschriftlich geführte Sammlung von Kochrezepten wurde 1873 begonnen und fortlaufend ergänzt. Die aufgeschlagene Seite beschreibt die Zubereitung von „Specknudeln“, „Klösen mit Pflaumen“, „Schöne Marknudeln in Suppe“, „Große Bohnen“, „Kabs“ und „Gefüllter oder faschierter Kabs“.
Soldbuch Paul Friedrich Ludwig Eissen
Als Leutnant zog der älteste Sohn der Eissens am 3. August 1914 in den Ersten Weltkrieg. Er gehörte dem renomierten Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 an.
Paul Friedrich starb am 11. Mai 1915 im Lazarett zu Ratibor.
Feldpostkarte aus Gerstungen (April 1915)
Im April 1915 schreibt Paul Friedrich an seine zwei Jahre ältere Schwester Frieda Auguste Henriette, auch Friedel genannt. Die Karte wurde „aus militärischen Gründen zurückgehalten“ und erst nach dem Tod Pauls zugestellt.
Die Schwestern Frieda Auguste Henriette Becker, geb. Eissen, und Luisa Eissen
Die Schwestern Frieda Becker, geb. Eissen, und Luisa Eissen verband eine enge Beziehung.
Frieda Becker heiratete 19.05.1920 den Ingenieur und Fabrikanten Gerhard Becker. Nach der Hochzeit zog sie zu ihm nach Beckum wo sie bis an ihr Lebensende wohnte. Gerhard Becker verstarb an einer Kriegsverletzung bei Moskau. Luise übernahm seinen Anteil der Firma und wurde später die Seniorenchefin.
Ihr einziger Sohn Gerhard (Gerd genannt) meldete sich freiwillig als Soldat und wurde Kanonier in einem Artillerie-Regiment. Er verstarb im Lazarett in Münster am 17.11.1941 (KAW, S 1/38 Eissen, Haus Nottbeck Nr. 22, Nr. 24 und Nr. 37).
Die beiden Schwestern verbrachten gemeinsam viel Zeit, unter anderem in Bad Salzuflen (rechtes Bild), wo Luisa Eissen seit 1978 einen Zweitwohnsitz besaß.
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