Achtung Kartoffelkäfer

Von der Bekämpfung eines landwirtschaftlichen Schädlings

1877 wurde der Kartoffelkäfer zum ersten Mal in Deutschland entdeckt. Der aus Amerika eingeschleppte Käfer befiel nun auch hierzulande Kartoffelpflanzen.

Der Käfer war in Europa keinen natürlichen Fressfeinden ausgesetzt. Da es so gut wie keine Pflanzenschutzmittel gab, war das Absuchen der Pflanzen und das Töten der Käfer und ihrer Larven für viele Jahre die einzige Maßnahme, den Käfer zu bekämpfen.

Durch das Anbringen von Plakaten, das Verteilen von Flugblättern sowie das Aufstellen von Schaukästen versuchte die Regierung die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und auf die Gefahr des Kartoffelkäfers hinzuweisen.

 

Die Bekämpfung

Spätestens seit dem Ersten Weltkrieg  wurden Schulklassen für die Bekämpfung des Kartoffelkäfers eingesetzt. Die Lehrer wurden geschult und als sogenannte Kolonnenführer eingeteilt. Jede Klasse wurde in mehrere Kolonnen aufgeteilt, jede Kolonne bekam ein festgelegtes Absuchgebiet zugeteilt.

1935 wurde der Kartoffelkäfer-Abwehrdienst (KAD) gegründet. Mit dem Slogan „Sei ein Kämpfer, sei kein Schläfer, acht auf den Kartoffelkäfer“ wurde die Bevölkerung zur Kartoffelkäferbekämpfung aufgerufen. An den Schulen wurden Kartoffelkäfer-Fibeln verteilt und Fangprämien sowie Ehrennadeln verliehen.

 

Schon im Ersten Weltkrieg wurde der Kartoffelkäfer für Propagandamaßnahmen benutzt. Sollten 1914 die Franzosen den Käfer nach Deutschland eingeschleppt haben um die deutsche Lebensmittelversorgung zu gefährden, so wurde im Zweiten Weltkrieg das Gerücht gestreut, dass alliierte Flugzeuge Kartoffelkäfer über Deutschland abwürfen.

 

Mit dem Aufkommen von Spritzmitteln (Pestizide) zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers wurde das Absuchen der Pflanzen überflüssig. Die Verwendung der Spritzmittel musste aber anfangs noch von den Behörden überwacht und begrenzt werden, um eine zu hohe Konzentration der Chemikalien auf den Feldern zu verhindern.

 

Privatisierung der Kartoffelkäferbekämpfung

Die Verantwortung der Kartoffelkäferbekämpfung wurde durch die Verordnung vom 2.3.1954 auf die Kartoffelanbauer übertragen. Die Bekämpfung kann seitdem selbstständig durch die Anbauer erfolgen.

Bei Befall hat nur noch eine Meldung an die zuständige Behörde zu erfolgen. Die lokalen Verwaltungen führen ergänzend stichprobenartige Kontrollen durch.

 

 

Abgebildete Archivalien:
(Kreisarchiv Warendorf)

- Oelde B, 386

- S 3, 311

- Stadt Ahlen, Städt. Gymnasium, 200 (2 Stück)

- Kreis Beckum Ordnungsamt, 13
 




Kontakt und Anfahrt

Kreisverwaltung Warendorf

Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf

 

Telefon: 02581 53-0
Fax: 02581 53-1099
verwaltung(at)kreis-warendorf.de

 

Allgemeine Öffnungszeiten der Verwaltung

Montag-Donnerstag: 8.00 - 16.00 Uhr

Freitag: 8.00 - 14.00 Uhr

Oder nach Vereinbarung.

Für die Zulassungsstellen in Beckum und Warendorf, die Führerscheinstelle sowie das Bauamt und für Ausländerangelegenheiten gelten abweichende Öffnungszeiten, die Sie hier nachlesen können.