Klimaschutz und Klimaanpassung | Kreis Warendorf
Klimaschutz und Klimafolgenanpassung - Überblick
Mit dem Klimaschutzabkommen im Dezember 2015 in Paris wurde das ambitionierte Ziel gesetzt die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celcius zu begrenzen und den Austoß von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren. Doch noch immer steigt der Ausstoß von Treibhausgasen und die globale Temperatur weiter an. Um die daraus resultierenden Folgen des Klimawandels aufzufangen, ist ein rasches Umsteuern gefragt. Hier beim Kreis gehen wir dementsprechend in Sachen Klimaschutz- und Klimafolgenanpassung Hand in Hand.
Daher hat sich der Kreis Warendorf entschieden zu handeln statt zu warten und als Vorbild voran gehen. Ein sichtbares Zeichen ist die regelmäßige Teilnahme der Kreisverwaltung am European Energie Award (EEA). Bereits 2013 wurde im Pilotprojekt bei der EEA- Zertifizierung für Landkreise mitgewirkt. Die Leistungen im Klimaschutz wurden seitdem in den Jahren 2016, 2020 und auch im Jahr 2024 mit dem EEA-Gold Standard ausgezeichnet. Um die Klimaschutzaktivitäten im Kreisgebiet zu strukturieren und nachhalten zu können wurde bereits 2013 ein Klimaschutzkonzept erstellt. Da die Auswirkungen des Klimawandels auch bereits auf Kreisgebiet zu spüren sind, wird seit 2024 ein Klimaanpassungskonzept für das Kreisgebiet und neun kreisangehörige Kommunen erstellt. Damit einhergehend wurden zwei geförderte Personalstellen für Klimaanpassungsmanager geschaffen, welche seit Mitte 2024 besetzt sind. Weitere Infos finden Sie unter dem Abschnitt Klimafolgenanpassung.
Nach längerer Pause wurde in diesem Jahr (2024) wieder ein Klimaschutz-Preis ausgelobt, welcher bereits zum 5. Mal vergeben wurde. Dazu wurden alle Kindergärten im Kreis Warendorf aufgerufen sich zu bewerben, welche ein innovatives klimafreundliches Konzept vorweisen konnten. Unterstützt wird das Klimateam durch eine FÖJ-Stelle, welche seit September 2024 besetzt ist. Wir freuen uns darauf Sie auf dieser Seite mit Neuigkeiten zu unseren verschiedenen Projekten und weitere Aktivitäten zu versorgen.
Themenbereiche beim Klimaschutz im Kreis Warendorf
Erneuerbare Energien
Der Ausbau von Erneuerbaren Energien stellt eine zentrale Säule der Energiewende dar. Informationen zu dem Themengebiet Erneuerbare Energien und zu den Aktivitäten im Kreis Warendorf erhalten Sie hier.
Mobilität
Nachhaltige Mobilität soll auf langfristige Sicht gesehen, die Mobilität von Personen und Gütern erhalten und sichern, ohne dass der Verkehr Mensch und Umwelt übermäßig belastet. Nur ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen (Ausbau ÖPNV, umweltfreundliche Verkehrsträger, alternative Antriebe und Kraftstoffe) kann den Weg zu einer Nachhaltigen Mobilität ebnen. Hier finden Sie Informationen zu klimafreundlicher Mobilität im Kreisgebiet.
Planen, Bauen und Sanieren
Energetische Sanierungen leisten einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz. Die Maßnahmen sind vielfältig und reichen von Gebäudedämmungen bis hin zum Einbau einer Wärmepumpe. Weitere Informationen zu den Aktionen und Beratungsmöglichkeiten finden Sie auf den folgenden Seiten.
Energieeffizienz in der Wirtschaft
Nicht nur für Haushalte lohnt es sich Energie zu sparen oder in Photovoltaik zu investieren, auch für Wirtschaftsunternehmen können sich Energieeinsparmaßnahmen rechnen. Informationen und Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz in der Wirtschaft finden Sie hier.
Bildung / Beratung
Bildungs- und Beratungsangebote für Kinder und Erwachsene im Klimaschutzbereich sind enorm wichtig, um Wissen in der Bevölkerung aufzubauen und die Menschen zu motivieren etwas zu bewegen.
KlimaSicher
Starkregenereignisse, Wirbelstürme, Hochwasser und Hitzeperioden - Wetterextreme treten als Folgen des Klimawandels immer häufiger auf und verursachen oft wirtschaftliche und persönliche Schäden. Das Projekt "Klimasicher" unterstützt Unternehmen dabei, sich den Herausforderungen zu stellen und so Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Kreiseigene Aktivitäten
In welchen Bereichen des Klimaschutzes sich die Kreisverwaltung Warendorf engagiert, finden Sie auf den nachfolgenden Seiten.
Vorträge zur Energiewende
Video: Prof. Dr. Volker Quaschning "Energiewende - Eine Chance für Viele(s)"
Groß war das Publikumsinteresse an dem Vortrag „Energiewende – Eine Chance für Viele(s)!“ den Prof. Volker Quaschning in der Lohnhalle der Zeche Westfalen in Ahlen hielt. Über 200 Interessierte waren gekommen. Wer den Vortrag des renommierten Energiefachmanns verpasst hat, kann ihn jetzt nachträglich in voller Länge hier online als Video verfolgen.
Hauptorganisator der Veranstaltung war der Verein für erneuerbare Energien in Ahlen (VERENA e.V.) in Kooperation mit dem Kreis Warendorf, dem Verein Umschalten e.V aus Soest, dem Klimabündnis Hamm und dem Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS).
Online-Vortrag: Jörg Heynkes über Energiewende und Digitalisierung
Jörg Heynkes, der Unternehmer, Referent und Autor sowie ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Landesverband Erneuerbare Energien NRW gab in seinem spannenden Vortrag am 01. Juli 2021 Einblicke in die Energiewelt von morgen und wirft dabei auch ein Blick auf das Münsterland. Der Kreis Warendorf hat gemeinsam mit den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, der Stadt Münster, dem Münsterland e.V. und der EnergieAgenturNRW eine Vortragsreihe ins Leben gerufen, die im Rahmen der Klimakampagne "Münsterland ist Klimaland angeboten wird. Sie soll Menschen in der Region für noch mehr Klimaschutz begeistern.
Energie
Energie in verschiedensten Formen ist ein essentieller Bestandteil unseres täglichen Lebens. Elektrische Energie ermöglicht uns den Einsatz von verschiedensten Elektrogeräten im Haushalt. Auch Handys, Computer und industrielle Maschinen werden damit betrieben. Dank modernen Heizsystemen, die verschiedene Energieträger in Wärme umwandeln, müssen wir im Winter nicht frieren und können jederzeit heiß duschen. Verbrennungsmotoren, betrieben mit flüssigen oder gasförmigen Energieträgern, sind aus dem Transportwesen derzeit nicht wegzudenken. Die Motoren unserer PKWs bewegen uns in komfortablen Fahrzeugen an unser Ziel. LKWs, Schiffe und Züge bewegen Waren und Personen um den ganzen Globus und wenn es einmal schnell gehen muss, dann nimmt man halt das Flugzeug.
Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht warum all dies möglich ist?
Wir nutzen zum Einen atomare Energieträger, deren Nutzung bis zum Jahr 2021 sukzessive eingestellt wird, weil die Gefahren zu groß sind und das Endlagerungsproblem ungelöst ist. Zum Anderen nutzen wir seit mehr als einem Jahrhundert fossile Energieträger wie Erdgas, Erdöl, Braun- und Steinkohle, die vor sehr langer Zeit in unserer Erdkruste eingelagert wurden. Sie entstanden aus Pflanzen, die der Atmosphäre CO2 entnommen haben und es in Biomasse umwandelten. Die Pflanzen starben ab und wurden luftdicht abgeschlossen. Somit setzte kein Verwitterungsprozess ein, der enthaltene Kohlenstoff aus dem CO2 wurde gespeichert. Durch geologische Prozesse entstanden Energieträger mit einer hohen Energiedichte. Diese werden heute mit immer größer werdendem technischem und finanziellem Aufwand geborgen.
Deutschland selber ist sehr arm an fossilen Energieträgern. Nur ca. 2 - 3 % des Erdölbedarfs, ca. 16 % des Erdgasbedarfs und auch nur 21 % des Steinkohlebedarfs können derzeit aus deutschen Förderstätten gedeckt werden. Bis 2018 wird der Steinkohlebergbau gänzlich aufgegeben. Lediglich die genutzte Braunkohle wird zu 100 % in Deutschland gewonnen, was jedoch mit großen Tagebauaktivitäten und all seinen Schwierigkeiten verbunden ist. Insgesamt herrscht somit eine hohe Importabhängigkeit in Bezug auf unsere Energieversorgung.
Der zweite große Nachteil fossiler Energieträger, ist der hohe CO2-Ausstoß. Er wird unter dem Stichpunkt "Klima" ausführlicher dargestellt.
Ausbau Erneuerbarer Energien
Der Ausbau Erneuerbarer Energien stellt einen Lösungsansatz für diese Probleme zur Verfügung. Über Sonne, Wind, Wasser und Biomasse kann Energie genutzt werden, die in Deutschland vorhanden ist und nicht importiert werden muss. Das schafft Wertschöpfung in der jeweiligen Erzeugerregion. Außerdem ist die Energie größtenteils CO2-neutral zu gewinnen.
Ein weiteres großes Potenzial liegt in der Einsparung von Energie. Es wird davon ausgegangen, dass der Verbrauch durch einen bewussteren Umgang mit Energie und minimale Investitionen von unter 100 € pro Haushalt bereits im Schnitt um mindestens 10 % gesenkt werden könnte. Ähnliches gilt für Unternehmen. Größere Investitionen, wie z.B. die Sanierung des älteren Gebäudebestandes, würden zusätzlich sehr große Einsparpotenziale erschließen.
Energetische Zielplanung des Kreises Warendorf
Um diese Erkenntnisse für den Kreis Warendorf umzusetzen hat der Kreistag eine energetische Zielplanung für die Jahre 2020 und 2030 verabschiedet. Diese beinhaltet folgende Ziele:
- Die Erzeugung des gesamten Stromverbrauchs im Kreis Warendorf durch Erneuerbare Energien bis 2030
- Reduktion des Wärmebedarfs der Wirtschaft um 20 % von 2010 bis 2030. Über die Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels erfolgt eine gesonderte Beratung.
- Reduktion des Wärmebedarfs der Haushalte um 30 % von 2010 bis 2030. Über die Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels erfolgt eine gesonderte Beratung.
Klima
Das Klima auf unserer Erde ändert sich, das ist in den Medien allgegenwärtig und unter Wissenschaftlern unbestritten. Ein Indiz dafür sind z.B. die schmelzenden Polkappen. Die Eisbedeckung in der Arktis hat laut NSIDC (National Snow and Ice Data Centre) der USA im September 2012 sein Minimum im 33 jährigen Beobachtungszeitraum erreicht. Ein weiteres Indiz ist die steigende globale Mitteltemperatur. Im Vergleich zu 1880 ist es auf unserem Planeten im Durchschnitt um 0,8 °C wärmer geworden. Aber auch in Nordrhein-Westfalen und dem Kreis Warendorf kann der interessierte Beobachter Veränderungen feststellen, wenn er z.B. den Beginn der Apfelblüte wahrnimmt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erhebt seit den fünfziger Jahren jährlich ca. 1.400 Beobachtungsmeldungen zu bestimmten Entwicklungsstadien von Pflanzen, u.a. über den Beginn der Apfelblüte. Diese Daten werden für NRW vom LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) aufbereitet und zeigen, dass die Apfelblüte mittlerweile ca. 14 Tage früher einsetzt als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Der ehemalige Mittelwert war der 124. Tag im Jahr, der 4. Mai (in Schaltjahren der 3. Mai). Sie können also im nächsten Jahr selber einmal beobachten wann die Apfelbäume in Ihrer Umgebung blühen und schauen ob sich dieser Trend bestätigt.
Um die ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen des Klimawandels beherrschbar zu halten, haben sich die meisten Regierungen der Erde darauf geeinigt, dass der Klimawandel auf 2 °C begrenzt werden soll. Laut "Wissenschaftlichem Beirat der Bundesregierung Globale Umweltauswirkungen" dürfen dafür bis 2050 weltweit maximal noch 650 Mrd. Tonnen CO2-ausgestoßen werden (Stand 2013). Bei Einhaltung dieser Marke gehen Wissenschaftler davon aus, dass weltweite Veränderungen wie die Gletscherschmelze und der Meeresspiegelanstieg in einem ausreichend langsamen Tempo ablaufen, so dass die Menschheit ausreichend Zeit zur Anpassung hat.
Jedem Mensch stünde, den oben genannten Zahlen zufolge, derzeit ein Budget von ungefähr 2,5 Tonnen CO2 pro Jahr zur Verfügung. Tatsächlich betrug der weltweit durchschnittliche Ausstoß pro Kopf 2012 jedoch ca. 5 Tonnen. In Deutschland liegt er sogar bei ca. 10 Tonnen und im Kreis Warendorf bei ca. 10,9 Tonnen.
Wenn Sie ihren persönlichen CO2-Ausstoß berechnen wollen nutzen Sie einfache den folgenden CO2-Rechner.
Die Zahlen machen deutlich, dass gehandelt werden muss. Konkrete Verpflichtungen für einzelne Länder wurden bisher nicht festgelegt. Die EU hat sich jedoch eigene Ziele gesetzt um beispielhaft voran zu gehen. Sie werden die "20-20-20 Ziele" genannt und beziehen sich auf das Jahr 2020.
- 20 % Reduzierung des Treibhausgasausstoßes im Vergleich zu 1990
- 20 % Anteil Erneuerbare Energien am Gesamtenergieverbrauch
- 20 % Steigerung der Energieeffizienz im Vergleich zu 1990
Deutschland ist im gleichen Zeitraum bereit seine Treibhausgasemissionen sogar um 30 % zu senken. Sowohl die europäischen als auch das Deutsche Ziel sollen gesteigert werden, wenn andere Staaten mit bedeutendem CO2-Ausstoß sich ebenfalls ambitionierte Ziele setzen.
Das nordrhein-westfälische Klimaschutzgesetz setzt für NRW das Ziel von 25 % CO2-Einsparung bis 2020 im Vergleich zu 1990. Bis 2050 sollen in NRW, ebenso wie im gesamten Bundesgebiet, die CO2-Emissionen um 80 – 95 % im Vergleich zu 1990 fallen.
Ziele des Kreises Warendorf
Der Kreis Warendorf hat sich folgende Ziele bis zum Jahr 2030 gesetzt um seinen Beitrag zu diesem Prozess zu leisten.
- Reduzierung der CO2-Emissionen aus Strom auf Null
- Reduzierung der CO2-Emissionen aus Wärme auf 60 % des Wertes von 2010
Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen um mindestens 80 % gesenkt werden.
Für die Kreisverwaltung wurden zusätzliche Ziele formuliert:
- CO2-Neutralität der Verwaltungsgebäude im Eigentum des Kreises Warendorf bis 2020
- CO2-neutrale Kreisverwaltung Warendorf (für alle Gebäude, Anlagen und Fahrzeuge der Kernverwaltung) bis 2030
Kontakt
Klimaschutzmanagerin
Lea Hilling
Telefon: 02581 53-6645
Telefax: 02581 539-6645
lea.hilling@kreis-warendorf.de
Klimaschutzmanager
Jonathan Kuban
Telefon: 02581 53-6644
Telefax: 02581 539-6644
jonathan.kuban@kreis-warendorf.de
Klimaanpassungsmanagerin
Chiara Dombrowski
Telefon: 02581 53-6647
Telefax: 02581 539-6645
chiara.dombrowski@kreis-warendorf.de
Klimaanpassungsmanager
Lukas Wienstroer
Telefon: 02581 53-6646
Telefax: 02581 539-6645
lukas.wienstroer@kreis-warendorf.de
Klimaschutzmanager für die Gebäude der Kreisverwaltung
Christoph Gehringhoff
Telefon: 02581 53-2324
Telefax: 02581 53-2399
Energieberatung beim Kreis
CO2-Rechner
Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2021
Die Broschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2021" können Sie sich hier herunterladen.
Flyer Energetische Zielplanung
Den Flyer zur Energetischen Zielplanung können Sie hier herunterladen.
Energie- und Klimaschutzkonzept
Um den CO2-Ausstoß und den Energieverbrauch im Kreis in den kommenden Jahrzehnten zu reduzieren, hat der Kreis Warendorf ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept erstellt. Das Konzept enthält einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, der in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. Sie können das Konzept hier herunterladen.
Energiebericht des Kreises
Ein gezieltes Energiemanagement der kreiseigenen Gebäude ist ein wichtiger Baustein bei den Klimaschutzaktivitäten des Kreises Warendorf. So konnte der Kreis den gebäudebedingten Kohlendioxid-Ausstoß in den vergangenen 15 Jahren halbieren. Der Energiebericht nennt weitere Zahlen, Daten und Fakten.
Weitere Internetseiten
Kontakt und Anfahrt
Kreisverwaltung Warendorf
Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf
Telefon: 02581 53-0
Fax: 02581 53-1099
verwaltung(at)kreis-warendorf.de
Allgemeine Öffnungszeiten der Verwaltung
Montag-Donnerstag: 8.00 - 16.00 Uhr
Freitag: 8.00 - 14.00 Uhr
Oder nach Vereinbarung.
Für die Zulassungsstellen in Beckum und Warendorf, die Führerscheinstelle sowie das Bauamt und für Ausländerangelegenheiten gelten abweichende Öffnungszeiten, die Sie hier nachlesen können.