Fakten - Wo stehen wir mit dem Klima? | Kreis Warendorf
Klimafaktenpapier - Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind (November 2025)
Ein wissenschaftliches Konsortium aus verschiedensten anerkannten Akteuren gibt jährlich ein aktualisiertes Klimafaktenpapier raus. Ziel ist, über wissenschaftliche und nicht widerlegbare Fakten rund um den Klimawandel zu informieren. Zum Download hier.
Niederschlagstrend und Entwicklung der Starkniederschläge in Deutschland (Stand - 2025)
Zusammenfassung
Physikalische Grundprinzipien legen nahe, dass der fortschreitende Klimawandel Auswirkungen auf Häufigkeit und Eigenschaften von Starkniederschlägen hat. Der letzte Sachstandsbericht des IPCC schlussfolgert für Landregionen mit guter Beobachtungsabdeckung, dass weltweit für die meisten Regionen Häufigkeit und Intensität wahrscheinlich zugenommen haben. ... Auch Auswertungen erster konvektionserlaubender Klimasimulationen für Süddeutschland deuten darauf hin, dass im Klima der Zukunft häufigere bzw. intensivere Starkniederschläge erwartet werden können. (vgl. S.16)
Neben der generellen langfristigen Entwicklung stellt sich nach einzelnen extremen Ereignissen auch die Frage, ob ein Zusammenhang zum fortschreitenden Klimawandel besteht. Diese Frage wird im Rahmen der Attributionsforschung untersucht. Im Fall von temperaturbezogenen Extremereignissen kann in den Attributionsstudien meist ein eindeutiger Zusammenhang hergestellt werden. Bei Niederschlagsereignissen sind die Ergebnisse oft mit größeren Unsicherheiten verbunden, und es ist nur möglich, großflächigere Ereignisse zu untersuchen. Zu Ereignissen in Deutschland wurden zwei Untersuchungen durchgeführt (vgl. S.15):
- Vom 12. bis 15. Juli 2021 traten in verschiedenen Teilen Westeuropas extreme Regenfälle mit regional mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter an einem einzigen Tag auf. Durch Überschwemmungen als Folge des Starkregens kamen in Deutschland und Belgien über 200 Menschen ums Leben, und es wurden erhebliche Schäden verursacht, insbesondere im Ahrtal. Um eine Einschätzung des Einflusses des Klimawandels zu liefern, wurde analysiert, wie wahrscheinlich es ist, dass sich derartige Starkregenfälle in Westeuropa (betrachtet wurde eine Region, die Teile von Frankreich, Westdeutschland, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und der Schweiz umfasst) ereignen und inwiefern dies durch die weltweit steigenden Temperaturen beeinflusst wird. Für diese erweiterte Region wurde festgestellt, dass sich die maximale Niederschlagsmenge durch den menschengemachten Anteil am Klimawandel zwischen 3 und 19 Prozent sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Ereignis um einen Faktor zwischen 1,2 und 9 erhöht haben (Tradowsky et al., 2023).
- Um den Jahreswechsel 2023/24 traten im Norden Deutschlands ergiebige Niederschläge auf, die zu einer großräumigen Hochwasserlage im Bereich der Flüsse Ems, Weser und Elbe mit ihren Nebenflüssen führten (Kaspar et al., 2024, Grieger et al., 2024). Eine Attributionsuntersuchung (Tivig et al., 2024) zum Ereignis hat u. a. gezeigt, dass sich durch den bisherigen Klimawandel die Intensität des größten Monatsniederschlags im Winter in der betroffenen Region in Niedersachsen im Vergleich zu einem globalen Klima, das 1,2 °C kühler ist als heute, um 5 % erhöht hat, wobei die Modellbandbreite aber im Bereich von – 7 % bis + 21 % lag. > hier im Raum Warendorf auch als Weihnachtshochwasser bekannt
Wo könnte die Reise hingehen...?
Die letzten drei Jahre lagen mit einer durchschnittlichen Jahresmitteltemperatur von 11,5C°, 11,6C° und 11,7C° weit über dem Mittel des Referenzzeitraums (1991-2020) und vergangener Klimanormalperioden.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte sich die westfälische Bucht zukünftig auf dem "Worst-Case-Szenario" dem RCP 8.5. Pfad bewegen. Dementsprechend sind immense Vorkehrungen hinsichtlich der Klimafolgenanpassung zu treffen. Es wird ein starker Anstieg von Extremwetterereignissen und Klimafolgen (Hitze, Dürre, Starkregen, Hochwasser, Anstieg invasiver Arten) in den nächsten Jahrzehnten erwartet. Dieser Sachverhalt und daraus resultierende Anpassungsmaßnahmen werden insbesondere, im derzeit noch in Arbeit befindlichen, Klimafolgenanpassungskonzept aufgegriffen.
Warming und Precipitation Stripes
"Eine einfache, aber prägnante Symbolisierung, um den Klimawandel zu visualisieren, entwickelte der Klimawissenschaftler Ed Hawkins. Die sogenannten Warming Stripes stellen für einen bestimmten Ort oder eine Region die mittlere Jahrestemperatur dar. Die Daten werden dabei chronologisch seit Messbeginn aufgetragen. Die einzelnen Jahre werden als farbcodierte Streifen dargestellt, das kälteste Jahr erscheint dunkelblau, das wärmste dunkelrot. Für Nordrhein-Westfalen reicht die Spanne vom Minimum mit 7,4 °C Jahresdurchschnittstemperatur, das 1888 auftrat, bis zum Maximum von 11,8 °C, das 2024 erreicht wurde. Es ist leicht zu erkennen, dass in den letzten Jahrzehnten die roten Streifen zugenommen haben. Aktuell sind die Jahre 1881-2023 dargestellt."
Für den Kreis Warendorf sind folgende Werte zu nennen:
* Kältestes Jahr 1888 mit 7,7 °C im Schnitt.
* Wärmstes Jahr 2024 mit 11,8 °C im Schnitt.
* Trockenstes Jahr 1959 mit 391 mm Niederschlag
* Nassestes Jahr 2023 mit 1135 mm Niederschlag (2024 mit 878 mm auf Platz 7)
Quelle:
Deutscher Wetterdienst, bearbeitet durch LANUV NRW.
Hier die Downloads:
Fakten - Wo stehen wir mit dem Klima?
ARD Wetterexperte Jahresrückblick 2024:
2024 war laut DWD deutlich zu warm und zu nass | tagesschau.de
Der Jahresabschlussbericht des DWD über Extremwetter (Stand 2024):
Der LANUV Fachbericht für NRW - August 2024.
https://www.klimaatlas.nrw.de/sites/default/files/2024-08/LANUV-Fachbericht_157.pdf
Weitere Internetseiten

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