Zwischen Kinder, Küche und Fabrik: Frauen an der Heimatfront

Für das Funktionieren der Kriegsgesellschaft  an der Heimatfront war der Beitrag der Frauen entscheidend. Frauen waren neben ihren traditionellen Tätigkeiten in Haushalt und Familie, in der Fabrik und bei der Pflege von Verwundeten im Einsatz.

Viele Frauen waren in der Rüstungsindustrie beschäftigt, auch wenn dies von Regierungsseite eher als notwendiges Übel der Kriegszeit angesehen wurde, das nach dem Krieg beseitigt werden sollte.

Immer öfter sah man in den Straßen das Bild des weiblichen Postboten. In den Fabriken standen immer häufiger Frauen an Fließbändern und Maschinen, selbst am Steuer von Lastwagen waren Frauen nicht mehr selten.

Im Kreis Warendorf mussten Frauen noch mehr als zuvor für die Bestellung der Felder und die Ernte sorgen, teilweise unterstützt von jungen Erntehelfern.

Über ihre Mitgliedschaft im Vaterländischen Frauenverein oder im Rote-Kreuz-Vereinen widmeten sich viele Frauen im Kreis Warendorf der Pflege verwundeter Soldaten und der Kinder- und Jugendfürsorge.

Auf dem Gebiet der Kriegswohlfahrtspflege kümmerten sich die Mitglieder des Vaterländischen Frauenvereins um bedürftige Wöchnerinnen. Schon 1914 wurde die Kriegswochenhilfe für Ehefrauen von Soldaten eingeführt und im Verlaufe des Krieges auch auf alleinstehende Frauen ausgedehnt.

Außerdem wurden diverse so genannte „Liebesgaben“ vor allem zur Weihnachtszeit an die Frontsoldaten gesandt. Die Pakete beinhalteten Lebensmittel, Tabak, Kleidung, Bücher oder Seife.

Ein Flugblatt der westfälischen Frauenhilfe (links) rief im Frühjahr 1915 auf: „Deutsche Hausfrauen helft siegen!“ An dem Beitrag, den man von den Frauen erwartete, lässt sich deutlich erkennen, welcher Mangel an Lebensmitteln schon im ersten Kriegsjahr herrschte:

„Seid sparsam mit allem, besonders mit dem Brot! ... Seid sparsam mit dem Fleisch … seid sparsam mit dem Fett, denn es wird bald Mangel daran sein! … Eßt hauptsächlich Kartoffeln und Gemüse, sie sind zahlreich vorhanden … Spart an der Menge des Essens.“

Der Vaterländische Frauen-Verein Oelde rief zur Nagelung von Ehrenschildern auf (rechts). Dabei konnte jeder gegen Zahlung eines bestimmten Betrages Spendennägel in eine Ehrentafel einschlagen.

Frauen an der Heimatfront

Nicht nur Männer wurden im 1. Weltkrieg mobilisiert. Auch die Frauen sollten ihren Beitrag zum Sieg leisten:

Arbeiten in der Fabrik, Pflege der Verwundeten, Sicherstellung der Ernährung und Sorge um Heim und Familie.

Durch ihre Arbeit in der Rüstungsindustrie sorgen die Frauen dafür, dass die Soldaten an den Fronten über Waffen und Munition verfügten.

Aber nicht nur in der Rüstungsindustrie mussten plötzlich Frauen die vielen Männern ersetzen.

Immer öfter sah man in den Straße das Bild des weiblichen Postboten, in den Fabriken standen immer häufiger Frauen an Fließbändern und Maschinen, selbst als Schaffnerinnen in Straßenbahnen und am Steuer von Lastwagen waren Frauen nicht mehr selten. Dieser Umschwung setzt sich ebenfalls auf dem Land fort. Immer öfter mussten die Frauen die Felder alleine bestellen und brachten die Ernte, teilweise unterstützt von jungen Erntehelfern, ein.

 

 

Daneben waren viele Frauen auch in den Frauenvereinen organisiert.

Die Aufgabe der Vereine war in Friedenszeiten vor allem die Wohltätigkeitsfürsorge und die Krankenpflege.

Während des 1. Weltkrieges kümmerten sich viele Frauen um die Versorgung der verwundeten Soldaten, engagierten sich in zahlreichen caritativen Sammlungen und bemühten sich um die Kinder- und Jugendfürsorge.

Versorgung der Bevölkerung

Schon unmittelbar nach dem Kriegsausbruch war die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung aufgrund der Blockade der Einfuhren aus dem Ausland gefährdet. Ab Mitte 1916 waren die meisten Lebensmittel rationiert.

Eine Reaktion der Behörden auf den Mangel an Lebensmitteln war die Ausgabe von Bezugscheinen und die Schaffung von „Kriegsspeisen“: Dabei wurden Lebensmittel mit minderwertigen Produkten gestreckt.

So wurde 1915 das Kriegsbrot eingeführt: Dieses bestand aus Kartoffelmehl und anderen Anteilen aus Ersatzmehl, beispielsweise aus Hülsenfrüchten, Rüben oder Eicheln. Milch wurde immer mehr mit Wasser verdünnt und für viele andere Produkte wurden Ersatzstoffe geschaffen, die aber kaum einen Nährwert hatten. Unterernährung und Mangelkrankheiten häuften sich.

Die Missernte von 1916 führte im folgenden Winter zur schwersten Hungerzeit des 1. Weltkriegs: Im sogenannten „Steckrübenwinter“ 1916/17 sank der durchschnittliche Kalorienverbrauch unter 1000 Kalorien pro Tagesration.

 

 




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