Auftaktveranstaltung zur Aktion Altbau stößt auf großes Echo – Teilnehmer für Beginner- und Expertenteams gesucht | Kreis Warendorf

Auftaktveranstaltung zur Aktion Altbau stößt auf großes Echo

Groß war die Resonanz auf die Auftaktveranstaltung zur Aktion Altbau – Kompliment altes Haus!“ am Montagabend (19. Oktober). Etwa 150 Teilnehmer begrüßte Landrat Dr. Olaf Gericke im SparkassenForum Warendorf. Der Kreis Warendorf will zusammen mit seinen Partnern – der Sparkasse Münsterland Ost, RWE, der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf sowie der Handwerkskammer Münster – das Thema Altbausanierung voranbringen. Dabei stehen neben dem Energiesparen und dem Klimaschutz auch die Themen Sicherheit (Einbruch- und Brandschutz), Barrierefreiheit, moderne Haustechnik Smart Home) und Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten im Blickpunkt.


„Mit dem Thema Energiesparen und Klimaschutz fangen wir nicht erst heute an“, verwies Landrat Dr. Olaf Gericke auf die langjährigen Anstrengungen des Kreises  bei den eigenen Gebäudemanagement, die die CO2-Bilanz um 50 Prozent gegenüber 1992 gesenkt – und entsprechende Energiekosten eingespart haben. Zuletzt ist der Kreis Warendorf mit dem Euopean Energy Award in Gold ausgezeichnet worden. „Im Kreisentwicklungsprogramm WAF 2030 hat der Kreistag beschlossen, ein Projekt für die Sanierung privater Gebäude aufzulegen. Damit decken wir mehrere wichtige Themen aus dem Kreisentwicklungsprogramm ab: Neben Klimaschutz geht es bei der Aktion Altbau auch um Wirtschaftsförderung, Demografie, Lebensqualität und Sicherheit“, so der Landrat zur Begrüßung.


In der anschließenden Gesprächsrunde mit Moderator Frank Haberstroh (Radio WAF) machte Dr. Gericke deutlich, wie groß die Möglichkeiten der Altbausanierung im Kreis sind: „Über 70 Prozent der Wohngebäude bei uns sind 1988 oder früher gebaut worden“, sagte er in der Talkrunde. Thomas Harten, Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster, ging auf den wichtigen Aspekt der Barrierefreiheit ein, den man bei Umbauplanungen frühzeitig berücksichtigen solle. Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, warb für verbesserten Schutz vor Einbrüchen und für das Netzwerk „Zuhause sicher“, in dem auch die Polizei mitarbeitet. Bernd Böddeling, Vorstandsmitglied der RWE Deutschland AG, ging auf das Thema intelligente Haussteuerung („Smart Home“) ein, die auch in älteren Häusern eingesetzt werden und viel Geld sparen könne. Peter Scholz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Münsterland Ost, nannte im Gespräch mit Frank Haberstroh die „historisch niedrigen Zinsen“ als wichtiges Argument dafür, dass man Sanierungspläne jetzt in die Tat umsetzen könne. Hinzu kommen diverse Fördermöglichkeiten.


Zwei gelungene Sanierungsbeispiele wurden anschließend vorgestellt. Rene van der Wurff (Fa. Oertker) schilderte, wie der im Jahr 1886 entstandene alte Bahnhof in Warendorf in ein modernes Ärzte- und Geschäftshaus umgestaltet wurde. Über die Verwandlung ihres viel Energie verbrauchenden Wohnhauses aus den späten 70er-Jahren in ein modernes Gebäude berichtete Dorothee Stattmann. „Der Wohnkomfort ist gestiegen, es ist viel behaglicher, wir werden langfristig viel Energie sparen – und im Sommer ist es auch nicht mehr so heißt im Schlafzimmer“, so Dorothee Stattmann.


Prof. Martin Weischer und Prof. Manuel Thesing vom Fachbereich Architektur der FH Münster betonten, dass es keine allgemeinen Antworten auf die Frage nach einer richtigen Sanierung gebe, weil fast jedes Haus anders sei. Eine ganzheitliche Planung sei immer zu empfehlen.


Dr. Susanne Diekmann, Leiterin des Studiengangs „Bauen im Bestand“ bei der Handwerkskammer Münster, Dozent Andreas Bachor und Student Christopher Röken stellten ihr Angebot für die Aktion Altbau und den noch jungen Studiengang anschließend vor. „Gerne machen wir bei der Aktion Altbau mit“, so Dr. Diekmann. Konkret bieten Studenten, die kurz vor dem Abschluss stehen, an, dass sie an ausgewählten Gebäuden Bestandsaufnahmen machen und darauf aufbauend Sanierungsvorschläge entwerfen (s.u. den Abschnitt: Wie geht es weiter?).


Nach dem offiziellen Teil nutzten die Teilnehmer die Chance zu Gesprächen in kleiner Runde an den Info-Ständen im Saal. Dort standen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Vertreten waren an den Ständen:

 

  • Sparkasse Münsterland Ost
  • Stadtwerke aus dem Kreis Warendorf
  • RWE
  • Verbraucherzentrale
  • Handwerksbetriebe
  • Netzwerk Zuhause sicher
  • Pflege- und Wohnberatung (Kreis)
  • Wohnbauförderung (Kreis)
  • Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf
  • Handwerkskammer Münster

 


Aktion Altbau: Wie kann man mitmachen, wie geht es weiter?

 

Die Kampagne besteht aus drei Säulen:

 

1. Experten-Teams: Hausbesitzer, die schon saniert haben oder gerade dabei sind, öffnen ihre Türen bzw. ihre Baustelle und gewähren anderen Hausbesitzern einen Einblick wie Sanierung aussehen kann, warum man es angegangen ist, was positiv ist aber auch was man beim nächsten Mal anders machen würde.


2. Beginner-Teams:
Wer ein älteres Haus bewohnt oder erwerben will, und weiß, dass er etwas daran verbessern will, kann mitmachen (Kontakt: s.u.). Für die Sanierungsplanung stellt die Aktion Altbau ausgewählten Gebäudebesitzern kostenlos Studierende an die Seite, die zwischen März und Juli 2016 bzw. Oktober und Januar 2016/17 zunächst eine Bestandsaufnahme machen und darauf aufbauend Sanierungsvorschläge entwerfen. Diese Beispiele werden dann anderen Interessierten vorgestellt.


3. Veranstaltungen:
Begleitend finden Veranstaltungen statt. So. z.B. am Montag, 2. November, um 17 Uhr zum Thema sicheres Wohnen in der Feuerwache Ahlen (Konrad-Adenauer-Ring 50). Die Polizei und das Netzwerk „Zuhause sicher“ und die Feuerwehr informieren dort über Einbrüche und über das Thema Brandschutz.


Wer Interesse hat, als „Beginner“ oder „Experte“ mitzumachen, kann sich melden
per E-Mail an kontakt@aktion-altbau.de. Hier besteht auch die Möglichkeit, sich für Terminhinweise und andere aktuelle Informationen über die Aktion Altbau in eine Mailingliste eintragen zu lassen.

 

Opens external link in new windowwww.aktion-altbau.de