Investitionen in Windkraft lohnen sich weiterhin | Kreis Warendorf

Investitionen in Windkraft lohnen sich weiterhin

- Info-Veranstaltung zum EEG 2014 im Rahmen der Klimaschutzwochen im Kreis gut besucht  -

 

Welche Folgen hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014? Lohnen sich nach den Änderungen private Investitionen und Bürgerenergiegenossenschaften überhaupt noch? Um diese Fragen ging es bei einer Veranstaltung im Rahmen der Klimaschutzwochen im Kreis Warendorf. Etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazu in die LVHS Freckenhorst gekommen. Neben interessierten Bürgern und Landwirten, die bereits Anlagen betreiben oder Baupläne haben, waren auch Mitglieder von Bürgerenergiegenossenschaften im Publikum.

 

Veranstalter waren die katholische Landvolkbewegung, der westfälisch-lippische Landwirtschaftsverband (WLLV), der Kreis Warendorf und die Landvolkshochschule. Bei einer Exkursion zu nahen Biogas- und Windkraftanlagen hatten sich vor Beginn der Info-Veranstaltung etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus erster Hand informiert und von Betreibern erfahren, wie Erneuerbare Energien funktionieren.

 

Dr. Thomas Forstreuter (WLV) erklärte, dass die bisher durch das EEG mit seinen auf 20 Jahre garantierten Abnahmepreisen und Einspeisemöglichkeiten ermöglichte Anbietervielfalt und Dezentralisierung der Stromproduktion gebremst werde. Ab 2017 werde der Ausbau im Bereich der Windkraft seiner Meinung nach hauptsächlich von großen Anbietern übernommen, weil sich Landwirte und andere Bürger die vorgesehenen Ausschreibungsverfahren nicht leisten können.

 

Heinz Thier, Geschäftsführer einer Projektberatungsgesellschaft für Windenergie, hält im Bereich der Windkraft alle Projekte im Kreis Warendorf weiterhin für umsetzbar – auch durch Bürger, wenn sie in nächster Zeit genehmigt werden. Denn die ab 2017 vorgesehenen Ausschreibungsverfahren halte auch er für kritisch in Bezug auf eine Energiewende in Bürgerhand.

 

Ulrich Drochner, Referent des Fachverbandes Biogas, zeichnete ein düsteres Bild für seine Branche. Der Fachverband rechnet damit, dass aufgrund der deutlich gesenkten Einspeisevergütung deutschlandweit voraussichtlich pro Jahr nur noch Anlagen mit einer Gesamtleistung von weniger als 50 MW realisiert werden können. Biogas biete aber durch seine Speicherbarkeit und die damit verbundene flexible Einspeisemöglichkeit weiterhin gute Chancen. So könnten schwankende Einspeisungen bei der Stromerzeugung durch Wind und Photovoltaik ausgeglichen werden.

 

In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Referenten teils kritischen Fragen aus dem Publikum. In einem Abschlussstatement betonten sie die Chancen, die für Bürger und Landwirte in den kommenden Jahren dennoch bestehen. Vielleicht müsse man regional auch Modelle zur Eigenversorgung entwickeln, die vom EEG unabhängig sind.

 

Zahlreiche weitere Veranstaltungen im Rahmen der Klimaschutzwochen im Kreis Warendorf finden bis zum 14. September statt. Das Programm finden Sie unter

www.kreis-warendorf.de/klimaschutz