Kreis Warendorf würdigt Engagement für den Klimaschutz | Kreis Warendorf

Kreis Warendorf würdigt Engagement für den Klimaschutz

Zum zweiten Mal hat der Kreis Warendorf den mit insgesamt 2000 Euro dotierten Klimaschutzpreis vergeben. Die Auszeichnungsveranstaltung fand am Mittwoch (18. Dezember) in der Sekundarschule Ahlen statt. Die gehörte auch zu den drei Trägern des ersten Preises – ebenso wie das Berufskolleg Beckum sowie der Arbeitskreis Energie Hoetmar. „Klimaschutz lebt vom Mitmachen und von guten Beispielen“, lobte Landrat Dr. Olaf Gericke bei der Preisverleihung das wichtige Engagement auf diesem Gebiet.

 

Mit der Aufteilung des Klimaschutzpreises 2013 auf sieben Gruppen und Einzelpersonen habe man die Vielfalt der Beiträge deutlich machen wollen, erläuterte der Klimaschutzmanager des Kreises, Marcel Richter. Zweite Preise gingen an die Umweltfreundliche Energien Wadersloh eG, die Naturschutzjugend Warendorf, den Schüler Lukas Held vom Albertus-Magnus-Gymnasium Beckum sowie an Familie Breer aus Drensteinfurt.

 

Schulleiter Ulrich Vornholt begrüßte die Gäste in der Aula der Schule und betonte ebenso wie Bürgermeister Benedikt Ruhmöller, wie wichtig der Einsatz für das Thema Klimaschutz vor allem im Schulbereich sei. Mit Liedern aus ihrem Musical „Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde“ sorgte die Klasse 5 d der Ahlener Sekundarschule unter der Leitung der stellvertretenden Schulleiterin Elisabeth Beier für den passenden musikalischen Rahmen der Veranstaltung. Das Klimaschutz-Musical ist Teil des preisgekrönten Beitrags der Schule.

 

Mit Urkunden und jeweils 400 Euro zeichnete Landrat Dr. Olaf Gericke die Träger des ersten Preises aus. Jeweils 200 Euro gab es für die zweiten Plätze. Den Preisträgern gratulierte der Landrat zum Erfolg und bedankte sich fürs Mitmachen. Auf Stellwänden in der Aula informierten die Preisträger über ihre Beiträge.

Hier die ausgezeichneten Beiträge im Überblick:

Erste Preise

Sekundarschule Ahlen

In Ihrem Beitrag zeigt die Schule, wie sich das Thema Klimaschutz vielfältig und fächerübergreifend behandeln lässt. Beim Musical "Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde" der fünften Jahrgangsstufe geht es um Ursachen und Folgen des Klimawandels. Eine 6. Klasse hat sich über mehrere Wochen mit dem Umgang der Menschen mit der Natur befasst. Die Ergebnisse wurden in Form von Plakaten in der Schule ausgestellt. Bei einer Schreibwerkstatt für die 5. Klassen zum Thema „Wald und Bäume“ wurden die Schüler auf das Umwelt- Projekt "Plant for the Planet" aufmerksam, das sie dem Rotary Club Ahlen vorstellten. Daraus entstand ein Sponsorenlauf. Mit den Einnahmen konnten 150 Bäume auf dem Zechengelände in Ahlen gepflanzt werden. Gemeinsam mit der Stadt Ahlen führte die Schule das „fifty-fifty-Modell“ durch – das bedeutet: Energieeinsparungen kommen zu 50 % direkt der Schule zugute.


Berufskolleg Beckum

Was ist ein ökologischer Fußabdruck – und wie ermittelt man ihn? Damit hat sich am Berufskolleg Beckum die Unterstufe der Mechatroniker befasst. Dazu nahmen die Schüler zunächst ihren eigenen ökologischen Fußabdruck mittels Online-Rechner. Dieses Verfahren übertrugen sie auf ihren Schulalltag und ermittelten damit den ökologischen Fußabdruck des Berufskollegs Beckum. Mit den Themen Strom, Wärme, Mobilität und Ernährung befassten sich vier Kleingruppen und machten dazu Verbesserungsvorschläge, die umgesetzt werden – zum Beispiel die Markierung von Lichtschaltern, damit gezielt nur die Beleuchtung in dunklen Bereichen der Klassenräume angeschaltet wird, oder die Einrichtung einer Mitfahrbörse für den Schulweg sowie die Verwertung von Essen vom Vortag und die Einführung vegetarischer Angebote in der Schulmensa.

 

Arbeitskreis Energie Hoetmar

Der Arbeitskreis beschäftigt sich auf verschiedene Weise mit dem Thema Energie. Seine Ergebnisse hat er in Form von Informationsmaterialien aufbereitet und als Beitrag für den Klimaschutzpreis eingereicht. Teil 1 ist eine vereinfachte Ist-Analyse des Strom- und Wärmeverbrauchs und der Energieerzeugung in Hoetmar. Daraus ging hervor, dass eine bilanzielle Eigenversorgung des Dorfes mit Strom durch Photovoltaikanlagen und Windkraft möglich ist. Die Herausforderung liegt in der Wärmeversorgung. Daraufhin hat der Arbeitskreis erste Entwürfe erstellt, wie eine Nahwärmeversorgung im Ortskern und in Teilen des Außenbereichs auf Basis regenerativer Energien aussehen kann. Zudem gibt der Arbeitskreis regelmäßig ein Informationsblatt zum Thema Energie und Ressourcen heraus. Mit den Möglichkeiten eines örtlichen Car-Sharing-Systems hat sich die Gruppe ebenfalls befasst.

Zweite Preise


Naturschutzjugend Warendorf:

Die NaJu Warendorf hat in ihrem Beitrag zum Klimaschutzpreis zum einen das Thema torffreie Blumenerde behandelt. Die Jugendlichen informierten sich in Ostfriesland über Moore und die Entstehung von Torf. Sie lernten auch den Zusammenhang der Speicherung von CO2 im Moorkörper und dessen Freisetzung in die Atmosphäre durch den Abbau von Torf kennen. Daraufhin suchten sie beim Handel im Kreis Warendorf lange, aber am Ende erfolgreich nach torffreier Blumenerde als umweltfreundlicher Alternative. Ein zweites Projekt beschäftigte sich mit dem CO2-Ausstoß auf dem Schulweg. Dazu führten sie eine Umfrage in verschiedenen Klassen ihrer Schule durch.


Umweltfreundliche Energien Wadersloh eG:

Der Bürgergenossenschaft Umweltfreundliche Energien Wadersloh eG hat auf dem Parkplatz der Gemeindeverwaltung ein Carport mit Solarzellen und eine Ladesäule für Fahrzeuge errichtet. Sie stellt der Gemeinde ein Elektroauto zur Verfügung. Damit kam die Gruppe auch zur Preisverleihung nach Ahlen. Umweltfreundliche Elektromobilität wird auf diese Weise für die Verwaltung und für die Bürger erfahrbar. Der Strom zur Ladung des Elektrofahrzeuges kommt von den Solarzellen des Carports und des Rathausdaches – so ist dafür gesorgt, dass das Auto auf jeden Fall  CO2-neutral fährt. Damit befasst sich erstmals eine Genossenschaft dieser Art im Kreis Warendorf mit dem Thema nachhaltige Mobilität.

Lukas Held (Schüler am Albertus-Magnus Gymnasium Beckum):

Lukas Held beschäftigt sich mit dem CO2-Ausstoß von Konsumgütern. Der Gymnasiast, der in Drensteinfurt wohnt, verkauft CO2-neutrale Schokolade zum Einkaufspreis an seine Mitschüler und informiert über das Konzept. Die (sehr leckere) Schokolade konnte nach der Preisverleihung probiert werden. Mit diesem Beispiel macht Lukas Held seinen Mitschülern deutlich, dass hinter jedem Produkt ein Energieeinsatz und CO2-Ausstoß steht, auf den wir durch unser Konsumverhalten Einfluss haben. Gleichzeitig wird klar, dass Klimaschutz nicht automatisch Verzicht an Lebensqualität bedeutet.


Familie Breer (Drensteinfurt):

Familie Breer engagiert sich im privaten Bereich auf vielfältige Weise für den Klimaschutz. Einkäufe und der Weg zur Arbeit werden zu großen Teilen mit dem Rad oder in Fahrgemeinschaften erledigt. Das Familienauto wird umweltfreundlich mit Gas betrieben. Auf dem Scheunendach produziert eine Photovoltaikanlage Strom. Bei der Anschaffung und beim Gebrauch elektrischer Haushaltsgeräte legt die Familie großen Wert auf Energieeffizienz.