Berufskollegs erwarten Einsparungen durch Ökoprofit | Kreis Warendorf
Berufskollegs erwarten Einsparungen durch Ökoprofit


Die Betriebskosten senken und damit die Umwelt schonen – das ist nicht nur für Betriebe ein erstrebenswertes Ziel. Auch für öffentliche Einrichtungen lohnt es sich, diesen Bereich verstärkt ins Visier zu nehmen. Zwei Schulen des Kreises Warendorf machen derzeit beim Projekt "ÖKOPROFIT" mit: das Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf sowie das Berufskolleg Beckum. "Es geht nicht nur um niedrige Energieverbrauchswerte, sondern auch darum, dass die Schulen mit allen Ressourcen sorgfältig umgehen. Lehrer und Schüler sollen dabei einbezogen werden", berichtet der für das Gebäudemanagement des Kreises verantwortliche Dezernent Dr. Stefan Funke.
Neben den zu erwartenden Einsparerfolgen für den Kreis als Schulträger habe das Projekt den Vorteil, dass es auch Ansätze für die Nutzung im Unterrichtsalltag bieten könne, so Dr. Funke. "Gerade in den beruflichen Fachrichtungen, die sich mit Elektrik und Heizung beschäftigen, gibt es viele Möglichkeiten, den sparsamen Einsatz von Energie und Wasser in den Unterricht einzubauen", zeigt sich Lehrer Alfred Hartmann, der beim Berufskolleg Beckum Ansprechpartner für ÖKOPROFIT ist, optimistisch.
Im Mittelpunkt der Anstrengungen an den beiden Berufskollegs dürften zusätzliche Einsparungen durch eine verbesserte Abfallentsorgung sowie durch eine Senkung des Papierverbrauchs stehen. "Auf diese beiden Bereiche haben Lehrer und Schüler durch ihr Verhalten konkreten Einfluss", sagt Sabine Laarmann. Die Lehrerin des Warendorfer Berufskollegs verweist darauf, dass die baulichen und technischen Fragen wie energetische Sanierungsmaßnahmen durch den Kreis als Schulträger gelöst werden. Die Abteilung Hochbau und Liegenschaften der Kämmerei sitzt bei den Workshops zu ÖKOPROFIT mit am Tisch.
Das gilt auch für das Amt für Informationstechnik und Statistik der Kreisverwaltung, das die Schulen schon seit Jahren mit besonders energiesparenden Computern ausstattet. Was Gebäude und Technik anbetrifft, sind die Berufskollegs also auf der Höhe der Zeit – Verbesserungsmöglichkeiten gibt es dennoch in den alltäglichen Abläufen. Die ÖKOPROFIT-Veranstaltungen sollen helfen, Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. Dabei spielt auch der Austausch zwischen den Schulen eine wichtige Rolle. Begleitet wird der Prozess von Michael Homeyer, der ihnen als Berater zur Seite steht.
Neben den beiden Berufskollegs beteiligen sich wie berichtet 13 weitere Unternehmen und Einrichtungen im Kreis Warendorf am europaweiten "Ökologischen Projekt für integrierte Umwelttechnik" (kurz: Ökoprofit). Der Startschuss fiel Anfang 2010. Zahlreiche Institutionen der Region unterstützen das Projekt, darunter auch der Kreis Warendorf und die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis (gfw). .
Bisher nahmen über 900 Betriebe aus NRW teil und setzten 6.700 Umweltschutzmaßnahmen um. Sie senkten ihre Betriebskosten um über 32 Millionen Euro jährlich. Die teilnehmenden Firmen und Einrichtungen werden von Experten der Beratungsunternehmen INFA Institut für Abfall-, Wasser- und Infrastrukturmanagement, Ahlen, und B.A.U.M. Consult, Hamm unterstützt. Vor Ort führen sie Bestandsaufnahmen durch. Gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeiten sie Leitlinien und ein Umweltprogramm. Nach einer Prüfung winkt bei Erfolg ein Zertifikat als ÖKOPROFIT-Betrieb.