Wärme und Strom: Neues BHKW am Warendorfer Kreishaus schont die Umwelt und die Kreisfinanzen | Kreis Warendorf

Wärme und Strom: Neues BHKW am Warendorfer Kreishaus schont die Umwelt und die Kreisfinanzen

Der Kreis Warendorf setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein und geht bei seinen eigenen Gebäuden mit gutem Beispiel voran. Einen weiteren Beitrag zu mehr Energieeffizienz hat der Kreis jetzt geleistet: Im 5. Obergeschoss des Kreishauses ist ein Blockheizkraftwerk (kurz BHKW) ans Netz gegangen. Es wird mit Erdgas betrieben. Bei der Stromerzeugung entsteht  Abwärme, die zur Unterstützung beim Beheizen des Kreishauses genutzt wird – deshalb ist ein BHKW besonders effizient. „Damit sparen wir pro Jahr am Kreishaus 83 Prozent CO2 – das sind 358 Tonnen“, berichtete Bernhard Gröpper, der für das Projekt verantwortliche Mitarbeiter aus dem Sachgebiet Hochbau und Liegenschaften des Kreises.


Nicht nur für die Umwelt, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist das neue BHKW ein Gewinn. Es wird klimafreundlich 40 Prozent der für das Kreishaus benötigten Heizenergie liefern und rund 30 Prozent des Strombedarfs decken. Der mit Erdgas betriebene Generator hat eine Leistung von 114 kW für die Wärmeproduktion und von 71 kW für die Stromerzeugung. Pro Jahr kann das BHKW etwa 350.000 kW/h Strom erzeugen. Bereits nach 7,2 Jahren werden sich die Gesamtkosten des Kraftwerkprojektes von etwa 273.000 Euro  amortisiert haben.


Mit einem 30 Meter hohen Kran ist das Kraftwerk auf das Dach des knapp 19 Meter hohen Kreishauses zur Montageluke gehoben worden. Bislang wurde die Wärme am Kreishaus mit Erdgas durch einen Brennwertkessel und einen Niedertemperaturkessel erzeugt. Beide sind jetzt nur noch für Spitzenlasten erforderlich.


Hintergrund: Modernes Gebäudemanagement beim Kreis Warendorf

Durch ein modernes Gebäudemanagement, das energetische Schwachstellen an den Immobilien des Kreises aufdeckt und ausmerzt, konnte der CO2-Ausstoß in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten mehr als halbiert werden. Zudem setzt sich der Kreis Warendorf für mehr Energieeffizienz und insbesondere für einen sparsamen Umgang mit fossilen Brennstoffen ein. Ziel des Kreises Warendorf ist ein zukunftsorientierter, wirtschaftlicher und energieeffizienter Betrieb seiner Liegenschaften.


Neben maßvollen energetischen Sanierungen der Gebäude – zum Beispiel an den Berufskollegs Ahlen und Beckum in den vergangenen Jahren – waren auch die Installation von neuen Heizanlagen, die mit Erneuerbaren Energien betrieben werden Bausteine zur Umsetzung dieses Ziels. Insbesondere hat der Kreis Warendorf dabei auf Holzpellett- bzw. Holzhackschnitzelheizungen gesetzt. Unter anderem wegen seines vorbildlichen Gebäudemanagements ist der Kreis Warendorf 2013 mit dem bis dahin besten Ergebnis aller deutschen Kreise 2013 mit dem European Energy Award® (eea) in Gold ausgezeichnet worden. 2016 will sich der Kreis erneut einer Überprüfung beim eea stellen.


Auf diesen Auszeichnungen möchte sich der Kreis Warendorf nicht ausruhen, sondern seine Anstrengungen im Bereich des Energiemanagements weiter verstärken. So hat auch der Kreistag 2013 das Ziel der CO2-Neutralität von Gebäuden im Eigentum des Kreises bis zum Jahr 2020 und aller Kreisliegenschaften bis zum Jahr 2030 beschlossen. „Bei der Entscheidung über kostenintensive energetische Maßnahmen muss immer auch die Wirtschaftlichkeit maßgebliches Kriterium sein“, betont Kreiskämmerer Dr. Stefan Funke, dass es nicht um Prestige- oder Luxusprojekte gehe. Dass es dem Kreis Warendorf gelungen ist, die beiden Aspekte der Ressourcenschonung und der Wirtschaftlichkeit im Rahmen seines Energiemanagements miteinander zu vereinen, wird auch im Energiebericht, den die Verwaltung Ende 2015 dem Kreistag zum sechsten Mal vorgelegt hat, eindrucksvoll deutlich.