XXIII. Landwirtschaft und Veterinäramt

Der Naturraum bestimmt das Leben der Menschen im Kreisgebiet. Die wirtschaftliche Nutzung durch die heimische Landwirtschaft unterliegt wie deren amtstierärztliche Überwachung durch den Veterinärdienst einem stetigen Wandel.

 

In den 1980er und 90er Jahren führt unter anderem die Preispolitik der Europäischen Gemeinschaft (EG) zu massiven Einbrüchen der Agrarpreise, was wiederum eine noch schnellere Expansion der noch rentablen Betriebe fördert. Die kleinbäuerlichen Strukturen verschwinden infolge dieser Entwicklung zunehmend. Zwischen 1975 und 2010 sank die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Kreis Warendorf von knapp 5.500 auf etwa 2.000. Trotz Marktkonzentration und „Höfesterben“ sind die landwirtschaftliche Tierhaltung sowie die Unternehmen der Fleischproduktion und Milchverarbeitung nach wie vor prägende Wirtschaftszweige im Kreis.

 

Der Veterinärdienst widmet sich den Aufgaben des Tier- und Verbraucherschutzes sowie der Verhütung und Bekämpfung von Tierseuchen. Gerade diese Aufgabe hat in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erhalten. In den 1980er und 90er Jahren stand die Bekämpfung der Schweinepest und der Aujeszkyschen Krankheit im Fokus.

 

Die Lebensmittelskandale und Tierseuchen der 2000er Jahre (BSE, Maul- und Klauenseuche, Vogelgrippe) führen zu einer nachhaltigen Vertrauenskrise in die landwirtschaftliche Produktion und ihre nachgeordneten Unternehmen.

 

Die Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Kreises wirkt mit ihren Kontrollen in landwirtschaftlichen Betrieben sowie Unternehmen der Lebensmittelproduktion diesem Vertrauensverlust entgegen.

BSE im Kreis Warendorf

Am 26. Juni 2007 wird im Kreis Warendorf der erste Fall von BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) nachgewiesen:

 

Die Tierseuche wird umgangssprachlich als „Rinderwahn“ bekannt und bricht in Deutschland im Jahr 2000 aus.

 

Im Kreis sind bis Juni 2007 sämtliche BSE-Untersuchungen negativ.

Cross Compliance-Kontrollen

Die Zahlung von EU-Prämien an Landwirte wird an die Einhaltung von Grundanforderungen an die Betriebsführung geknüpft.

 

Das Amt für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung überprüft die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort hinsichtlich der Einhaltung dieser Standards.

 

Bei dieser Gelegenheit werden insbesondere Aspekte zum Tierschutz sowie zu Futtermittel- und Lebensmittelsicherheit kontrolliert.

 

Links die Vor-Ort-Kontrolle bei einem Schweinehalter, rechts eine Futtermittelüberwachung.

Geflügelpest

Zwischen 1975 bis 2010 stieg die Zahl der im Kreisgebiet gehaltenen Puten von etwa 3.000 auf rund 163.000. Der Schutz dieses Bestandes ist eine zentrale Aufgabe des Veterinärdienstes. Auch der Kreis Warendorf war im Jahr 2006 von der Klassischen Geflügelpest betroffen; 11.000 Puten mussten vorsorglich getötet werden. Das Bild zeigt die Entnahme von Blutproben in einem Geflügelmastbetrieb.

Hunde-Verhaltensprüfung

Hunde haben eine jeweils individuelle Vorgeschichte, die deren Verhalten im Einzelfall unberechenbar machen kann. Um das Schadensrisiko zu minimieren, wird durch Verhaltensprüfungen des Veterinäramtes die Veranlagung von Hunden geprüft.

Tierschutz

Der Schutz von Tieren und die Wahrung ihrer Rechte sind mittlerweile tief in der Gesellschaft verankert. Dabei geht es gleichermaßen um das Wohl von Haus-, Versuchs- und Nutztieren. Um Vernachlässigungen – wie auf dem Bild zu sehen – aufzuspüren, sind regelmäßige Kontrollen auf den Schlachthöfen der Region und von Tiertransporten an der Tagesordnung.

Handel mit Tieren in der EU

Um die Verbreitung von Tierseuchen zu verhindern, müssen die Halter von landwirtschaftlichen Nutztieren und Pferden einen geplanten Tiertransport ins Ausland beim Veterinäramt anmelden. Das Veterinäramt prüft vor dem Abtransport die Gesundheit des Tieres und seine Identität.

Tierseuchenübung

In Kooperation mit dem Technischen Hilfswerk werden regelmäßig Großübungen durchgeführt, in denen Verfahrensabläufe für eine effektive Tierseuchenbekämpfung erprobt werden.

Übung mit einer Rinderfangbox

Die Entnahme von Blutproben bei Großtieren sowie andere klinische Untersuchungen im Rahmen der Tierseuchenprävention erfolgen durch den Einsatz einer Rinderfangbox.




Kontakt und Anfahrt

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Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf

 

Telefon: 02581 53-0
Fax: 02581 53-1099
verwaltung(at)kreis-warendorf.de

 

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Für die Zulassungsstellen in Beckum und Warendorf, die Führerscheinstelle sowie das Bauamt und für Ausländerangelegenheiten gelten abweichende Öffnungszeiten, die Sie hier nachlesen können.