Kriegsbegeisterung

Der Ausbruch des Krieges am 1. August 1914 wurde von großen Teilen der Bevölkerung begeistert begrüßt – in den Kreisen Beckum und Warendorf nicht anders als in allen ländlichen und städtischen Regionen des Deutschen Reiches.

Am Vortag des Kriegsausbruchs meldete die „Ahlener Volkszeitung“: „Alt und Jung von Kriegsbegei­sterung erfaßt“.

Die weit verbreitete Hochstimmung wurde von der Überzeugung getragen, der Krieg sei eine gerechte Sache und werde schon nach kurzer Zeit mit einem deutschen Sieg enden – ähnlich dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71.

Wie das Beispiel aus Ahlen zeigt, spiegelte sich die Begeisterung der Bevölkerung auch in den Berichten der Tagespresse wieder. Dabei ist nicht erkennbar, ob die patriotische Berichterstattung die Begeisterung beförderte oder die Begeisterung zur euphorisch-überschwänglichen Be­richterstattung führte.

Jedenfalls bestand an Freiwilligen und Reservisten, die sich zum Einsatz an der Front meldeten, kein Mangel.

In den Orten, von denen aus sie in den Augusttagen des Jahres 1914 in den Krieg zogen, wurden sie von großen Menschenmengen verabschiedet und mit Reden, Jubel, Blasmusik und besten Wünschen auf den Weg geschickt.

Wohin dieser Weg tatsächlich führen sollte, war damals noch den wenigsten der Ausrückenden bewusst.

Patriotische Unterstützung und Kriegsskepsis

Allerdings gab es auch früh mahnende Stimmen, die aber in dem allgemeinen Taumel der ersten Kriegstage überhört oder zum Schweigen gebracht wurden.

Die profilierteste dieser Stimmen im Kreis Warendorf war der Re­dakteur und Verleger der in Warendorf erscheinenden „Westfälischen Rundschau“ Josef Klostermann.

Seine Warnungen wie „Deutschland wird in einen Krieg ziehen, den es mit Pauken und Trompeten verlieren wird“ bewirkten kein Umdenken. Es ist kaum überraschend, dass die Ausgaben mit seinen kritischen Artikeln in den kommunalen Archiven der Städte, der Gemeinden oder der Kreisverwaltung des Altkreises Warendorf nicht erhalten geblieben sind.

Anders sieht es da mit den Ausgaben des „Neuen Emsboten“ oder der „Glocke“ aus. Letztere veröffentlichte am 4. August ein pathetisches Gedicht mit dem Titel „Auf in den Kampf“.

Eine Begleiterscheinung des Krieges war die zunehmende Angst vor feindlichen Spionen. Je länger der Krieg dauerte, desto häufiger wurde von Seiten des Militärs und der Behörden vor feindlicher Spio­nage gewarnt.

Plakate mit Warnungen wie „Vorsicht bei Gesprächen“ und Aufrufe wie „Soldaten! Laßt Euch nicht ausfragen!“ beförderten einerseits diffuse Ängste vor „dem Feind“.

Andererseits waren sie unmissverständliche Aufrufe an die Bevölkerung, sich mit kritischen Äußerungen zur politischen, militärischen und wirtschaftlichen Lage zurückzuhalten.




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