VIII. Orts- und Altstadtsanierungen

In den späten 1970er Jahren rücken im Kreis Warendorf die Erneuerung und Umgestaltung der Altstadt- und Ortskerne in den Mittelpunkt der Kommunalpolitik.

 

Alte und schlecht ausgestattete Wohnungen sollen modernisiert, die Innenstädte belebter werden. Daneben erhofft man sich von der Um- und Neugestaltung der Innenstädte neue Impulse für die Konjunktur. Die Umsetzung der Sanierungs- und Umgestaltungspolitik wird gefördert durch staatliche Modernisierungs- und Strukturförderungsprogramme.

 

In Warendorf wird die Erneuerung des Stadtkerns ebenfalls intensiv diskutiert. Das Ziel der Planer ist eine autogerechte Umgestaltung der Innenstadt, die im großen Stil einen Abriss denkmalschutzwerter Bausubstanz zur Folge gehabt hätte. Durch großen Widerstand in der Bevölkerung und Druck seitens des Heimatsvereins Warendorf werden diese Pläne 1978 eingestellt. Ein Sanierungsbeirat, bestehend aus Vertretern von allen beteiligten Parteien, wird gegründet. Er erhält den Auftrag, eine alternative Lösung zu erarbeiten.

 

Ein weiterer Meilenstein für die Erhaltung der Warendorfer Altstadt ist die Verabschiedung der „Gestaltungssatzung zum Schutz des Stadtbildes der historischen Altstadt Warendorf“ am 9. Januar 1981. Sie ist bis heute die Basis für den Erhalt des in Jahrhunderten gewachsenen Stadtbildes.

 

Aus der intensiven Aktivität des Heimatvereins um die Erhaltung der Altstadt gründen sich 1980 die „Warendorfer Altstadtfreunde“, die 1985 den „Deutschen Preis für Denkmalschutz“ erhalten. Bis heute sind die „Altstadtfreunde“ ein gefragte Partner, wenn es um die Restaurierung und Instandsetzung alter Häuser in Warendorf geht.

 

„Warendorf ist nun eine untere Denkmalbehörde“

Ein Grundstein für die Altstadtsanierungen ist die Verabschiedung des Denkmalschutzgesetztes NRW vom 11. März 1980. Damit wird dem Kreis die Arbeit der Oberen Denkmalbehörde übertragen. Seitdem ist er insbesondere bei strittigen Fragen der Unterschutzstellung von Gebäuden als Ansprechpartner für die 13 Städte und Gemeinden gefragt.

 

 

Das eingeschossige Doppelhaus ist im späten 16. Jahrhundert erbaut worden. Im Laufe der Zeit folgten viele Umbauten und verschiedenste Nutzungen. 1985-1987 wird das Haus saniert und komplett umgebaut, u.a. wird das Dachgeschoss ausgebaut.

Im frühen 17. Jahrhundert wurde das Giebelhaus Krickmarkt 9 errichtet. Bereit 1911 erfolgte ein großer Umbau: der Schornstein wurde abgerissen und die komplette Vorderfont durch den Einbau eines Schaufensters verändert. 1982 wird die Seitenfront erneuert und von 1987 bis 1989 erfolgt die Renovierung der Fassade inklusive der Erneuerung der Fenster. Auch verkehrstechnisch hat sich an dieser Stelle in der Innenstadt viel verändert. Während in den 1980er Jahren noch der Verkehr Richtung Norden vom Krickmarkt über das Marksträßchen zum Marktplatz fließt, beginnt dort heute die Fußgängerzone.

In Warendorfs „Guter Stube“ hat sich seit den 1980er Jahren viel verändert. Gehörte der Marktplatz 1984 noch zu einem der Hauptverkehrsknotenpunkte in der Stadt, geht es dort heute eher beschaulich zu. 1985 wird ein Teil der Münsterstraße zur ersten Fußgängerzone in Warendorf. Anfangs sind besonders die Geschäftsleute gegen die Umwandlung weiter Teile der Altstadt in eine Fußgängerzone, befürchten sie doch durch weitere Fußwege zu ihren Geschäften und die Einkaufscenter am Rande der Stadt, finanzielle Einbußen. Die Bedenken waren umsonst. Nach und nach werden weite Teile der Innenstadt in die Fußgängerzone integriert. Bis heute ein Erfolg.




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