Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme am Berufskolleg Ahlen | Kreis Warendorf

Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme am Berufskolleg Ahlen

Im Jahr 2011 begann der Kreis Warendorf mit der Erstellung und Umsetzung eines mehrstufigen und –jährigen Energie- und Klimaschutzkonzepts. Dabei setzte sich der Kreis Warendorf intensiv mit dem Thema öffentliche Gebäude und Anlagen auseinander. Die  Erstellung wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) im Rahmen der Nationalen Klimaschutz Initiative gefördert.

Zur Umsetzung des s.g. integrierten Klimaschutzkonzeptes (KSK) konnte in der zweiten Förderstufe des BMUB ein Klimaschutzmanager (KM) eingestellt werden. Hauptaufgabe des KM ist die Begleitung der Umsetzung des Maßnahmenprogramms zum KSK und zahlreiche Aufgaben rund um den Klimaschutz.

Als dritter Förderbaustein konnte nun die Umsetzung einer „Ausgewählten Klimaschutzmaßnahme“ mit 50% Förderung des BMUB abgeschlossen werden. Die Förderung hatte zum Ziel in einem ausgesuchten Projekt eine CO2-Einsparung von 80% zu realisieren.

Für die Umsetzung wurde das Berufskolleg in Ahlen ausgewählt.

Im Zusammenhang mit der ausgewählten Klimaschutzmaßnahme wurden folgende Teilmaßnahmen durchgeführt.

Installation eines Biomasseheizwerks:

Der neue Holzpelletkessel mit Pufferspeichern ersetzt den vorhandenen Erdgas-Grundlastkessel. Der Lagerbunker für die Holzpellets wurde unterirdisch vor dem Gebäude in den Grünanlagen platziert. Lediglich die Füllstutzen ragen aus dem Boden. Das neue Heizsystem wird mittels modernster BACnet-basierter Regelungstechnik gesteuert und überwacht. Stör- und Betriebsmeldungen werden am PC der örtlichen Hausmeister dargestellt. Von hier erfolgt auch die Bedienung des Systems. Parallel werden die Betriebszustände und Verbrauchsdaten im Server der Gebäudeleittechik im Kreishaus gespeichert. Dies ermöglicht ein qualifiziertes Energiemanagement.

Austausch der Schrägdachverglasungen:

Über drei Atrien des Schulgebäudes, die zur Belichtung von  Fluren und Treppen dienen, wurden die Schrägdachverglasungen erneuert. Die vorhandenen freitragenden Metallkonstruktionen mit Zweifachverglasung wurden gegen eine energieeffiziente Neukonstruktion mit Dreifachverglasung ausgetauscht.  Die angrenzenden Flachdachflächen wurden bereits vor einigen Jahren mit Zusatzdämmung saniert.

Erneuerung von Tür- und Fensterelementen:

Im Fassadenbereich wurden 35 neue Schiebefenster mit Dreifachverglasung eingebaut. Die schwergängigen und teils undichten Fenster waren bis dahin ein Schwachpunkt der thermischen Hülle des Gebäudes. Auch die undichte Windfanganlage des Haupteingangs wurde gegen eine energieeffiziente und barrierefreie Konstruktion ausgetauscht.

Sanierung der Duschanlagen in der Sporthalle:

In den drei Sammelduschen der Sporthalle wurden die vorhandenen Leitungssysteme und Armaturen vollständig erneuert. Durch die bedarfsgerechte Reduzierung der Duschplätze in Verbindung mit hocheffizienten Duschsystemen werden auch aktuelle Hygieneanforderungen erfüllt. Durch die just in time Warmwassererzeugung mittels zweier Frischwasserstationen, in Verbindung mit einem bedarfsgerecht dimensionierten und gut gedämmten Warm- und Kaltwassernetz, sind die Voraussetzungen für einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb der  Sanitärräume der Sporthalle geschaffen. In den Duschzonen wurden die alten Wand- und Bodenfliesen kostengünstig mit Unterfolien abgedichtet und neu überfliest. Zusammen mit der Teilerneuerung der Lamellendecke sind so auch optisch drei ansprechende „neue“ Duschräume für die Schüler, Sportler und weitere Nutzer der Dreifachsporthalle entstanden.

Ökonomie und Ökologie:

Durch das vom BMUB mit 50% geförderte Maßnahmenpaket zur „Ausgewählten Klimaschutzmaßnahme“ reduzieren sich bilanziell die CO2-Emissionen des Heizenergiebedarfs des Gebäudes um 84 %. Mit nicht förderfähigen Nebenkosten und parallel durchgeführten Bauunterhaltungsmaßnahmen wurden rund. 630 T€ in den Klimaschutz und den Werterhalt der Gebäude investiert. Neben geringeren Energiekosten entlasten die neuen Anlagen den Haushalt in kommenden Jahren auch durch niedrigere Bauunterhaltungskosten. In den Verfahren zur Auftragsvergabe setzten sich überwiegend regionale Unternehmen durch und stärkten damit die heimische Wirtschaft.