Strom und Wärme vom eigenen Dach – lohnt sich das? Solarkataster für den Kreis Warendorf gibt Hilfestellung | Kreis Warendorf

Strom und Wärme vom eigenen Dach – lohnt sich das? Solarkataster für den Kreis Warendorf gibt Hilfestellung

Lohnt sich die Nutzung von Sonnenenergie auf dem eigenen Dach? Zu dieser Frage können sich Hausbesitzer jetzt schnell online eine Einschätzung holen. Solardachkataster für alle 13 Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf sind nun zentral auf einer Seite zusammengefasst. Dabei erstellte das Katasteramt des Kreises für Beelen, Beckum, Everswinkel, Oelde und Wadersloh erstmals ein Solarpotenzialkataster. In den übrigen Städten und Gemeinden im Kreis gab es bereits so ein Angebot.


Sowohl für die Stromerzeugung durch Photovoltaik als auch für die Solarthermie – also die Unterstützung der Heizung durch die Sonne – gibt es Auskünfte auf jeweils einzelnen Karten. Dort sind für jedes Gebäude Informationen hinterlegt. Durch die Ampelfarben der Dächer erhält der Besitzer einen ersten Hinweis, ob sein Dach für die Sonnenenergienutzung geeignet ist. Dabei bedeutet grün „gut geeignet“, gelb „mittel“ und rot „eher schlecht“. Durch einen Klick werden auch die verfügbare Fläche und die zu erwartende Energieausbeute angezeigt.


Die Berechnung der Solarpotenziale durch den Kreis für die fünf erwähnten Kommunen erfolgte mit Hilfe von Berechnungsmodellen, die der Märkische Kreis kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Das Programm simuliert den Sonnenverlauf über das ganze Jahr. Als Ergebnis erhält man für jede Teilfläche die durchschnittliche Sonneneinstrahlung pro Jahr. Neigungen der Dächer, Verschattungen, Giebel etc. gehören zu den Berechnungsgrundlagen.


Alleine mit diesem Programm war das Solarkataster natürlich noch nicht fertig – die Umsetzung für den Kreis Warendorf übernahm das eigene Katasteramt. Auf Basis von 3D-Laserscanningdaten, die von der Landesbehörde (GeobasisNRW) flächendeckend aus der Luft ermittelt werden, setzte das Katasteramt das Berechnungsmodell ein und erstellte so das Solarkataster. Diese Aufgabe übernahm Imke Krüger, die beim Kreis eine Ausbildung im Rahmen eines KIA-Studiums (Kooperative Ingenieursausbildung) absolviert.


„Das Angebot des Märkischen Kreises haben wir gerne genutzt. So können wir Hausbesitzern eine wichtige Entscheidungshilfe zur Nutzung Erneuerbarer Energien geben, ohne dass wir dafür tief in die Tasche greifen mussten“, freute sich Landrat Dr. Olaf Gericke. Er bedankte sich bei seinem Amtskollegen Thomas Gemke für die Pionierarbeit, die der Märkische Kreis geleistet hat. „Die Klimaveränderung hält sich nicht an administrative Grenzen. Daher freuen wir uns, dass unser Know How den Klimaschutz auch im Kreis Warendorf unterstützt“, erklärte Gemke.


Heute lohnen sich nicht mehr nur Süddächer für die Sonnennutzung. Auch eine Ost- oder Westausrichtung kann lukrativ sein, weil die Preise für die Anlagen zurückgegangen sind und das Ziel ein möglichst hoher Eigenverbrauch des erzeugten Stroms ist – und nicht mehr die maximale Einspeisung ins öffentliche Netz. Auch elektrische Speicher werden günstiger und eröffnen neue Möglichkeiten. „Wenn Dächer laut Kataster geeignet sind, sollte man die Nutzung der Sonnenenergie ins Auge fassen. Die individuelle Beratung übernehmen Fachbetriebe. Gute Handwerker beraten kostenfrei und erstellen ein Angebot, in dem auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage betrachtet wird“, sagt Marcel Richter, Klimaschutzmanager des Kreises Warendorf. Die Nutzung der Solarthermie sollte auf jeden Fall überlegt werden, wenn die Erneuerung der Heizung ansteht. Land und Bund stellen dafür derzeit interessante Zuschüsse bereit.


„Für die Handwerksbetriebe vor Ort kann das Solarkataster für zusätzliche Aufträge sorgen“, wies Landrat Dr. Gericke auf den Wirtschaftsförderungsaspekt hin. Abrufbar ist das Solarkataster unter www.kreis-warendorf.de/solarpotenzial