Der Kreis Warendorf in seinem ersten Jahrzehnt

Kommunale Verwaltungsstrukturen sind nicht statisch. Sie unterliegen einem Anpassungsdruck durch sich verändernde demografische oder wirtschaftliche Verhältnisse.

 

Die Gebiets- und Verwaltungsreform vor gut 40 Jahren hat die kommunale Struktur der Städte und Gemeinden im Gebiet des heutigen Kreises Warendorf tiefgreifend verändert. Fast zehn Jahre lang, von Anfang 1966 bis 1975 bestimmte sie das Denken und Handeln der Kommunalverwaltungen, der Amts- und Gemeinderatsvertreter sowie der "einfachen" Bürger in einer bis dahin nie dagewesenen Intensität.

 

Die Kritiker der Gebietsreform und den auf eine effektivere Verwaltung zielenden Reformen argumentierten im Kreis Warendorf mit Verweis auf historisch gewachsene oder wirtschaftlich begründete lokale Gegebenheiten. Da die Positionen oft nicht vereinbar waren, zeigen die bürgerschaftlichen und politischen Proteste, welche Bedeutung die beiden Kreise und ihre Gemeinden dem Erhalt ihrer Selbständigkeit beimaßen. Dabei schwankt die Reaktion der Gremien und der Bürger zwischen ohnmächtiger Hilflosigkeit, wütendem Protest und pragmatischer Mitwirkung. Letztlich gelang es der Landesregierung, ihren Planungsanspruch durchzusetzen.

 

Prägende kommunalpolitische Partei im Kreis war die CDU, die als stärkste Fraktion auch mit Josef Predeick den ersten Landrat des Kreises Warendorf stellte. Er verstand es, als Mittler über Parteigrenzen hinweg zu arbeiten und erwies damit dem Zusammenwachsen der beiden Kreisteile einen großen Dienst.

 

Mit dem Bezug des Kreishauses in Warendorf hat der Kreis einen zentralen Ort gefunden, eine wichtige symbolische Etappe der kommunalen Neuordnung.




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